„Digitale Tools bilden das Rückgrat im Hintergrund.“

Interview: Barbara Becker

Wie hilft Ihnen die Digitalisierung im täglichen Gastro-Business?

Laura Müller: „Auf Grund der Komplexität des heutigen Alltags in der Hospitality, ist ein professionelles Arbeiten, unter Berücksichtigung diverser Kennzahlen & Prozessen, ohne Tools kaum mehr möglich.  Ob es die Kasse, die Dienstplanung, der Einkauf, die Buchhaltung, die Lohnbuchhaltung, Ein- bzw. Ausgangsrechnungen oder das Personalmanagement ist, hier hat man zu jeder Zeit mit sehr vielen Daten & Prozessschritten zu tun, die idealerweise mit Hilfe von Tools aufbereitet, gemonitort und evaluiert werden können. Tools helfen uns, unter anderem die genannten Bereiche im Blick zu halten und uns, trotz heutiger Herausforderungen, unternehmensübergreifend weiter entwickeln zu können. Sie bilden das Rückgrat im Hintergrund, um den Weg für Individualität und die Leidenschaft zum Gastgebersein im Front-of-House Bereich zu ebnen.“

Was für ein Tool/System haben Sie entwickelt und was bringt es konkret?

„Wir nutzen eine Kombination aus diversen digitalen Tools und haben mittels dieser ein eigenes Dashboard, um diverse Kennzahlen & Prozesse im Blick zu haben. Ein übergeordnetes System oder Tool haben wir bislang am Markt noch nicht finden können, sind aber weiter im ,Research´.

Woran sollte man bei der Einführung eins digitalen Tools – beispielsweise hinsichtlich des Teams, das damit arbeiten soll – besonders denken?

„Die Entwicklung in der digitalen Landschaft ist rasant. Man sollte darauf achten einen Überblick im ,Tool-Dschungel´ zu wahren und sich nicht verzetteln. Meistens ist die Einführung mit viel Zeit und Rüstkosten verbunden, sodass die Entscheidung für ein oder mehrere Tools gründlich eruiert werden sollte. Personen bzw. Personengruppen, die mit den jeweiligen Tools arbeiten, sollten so früh wie möglich mit ins Boot geholt werden, da die meisten Projekte, insb. IT-Projekte im späteren Verlauf in der Implementierung / Praxis scheitern. Ein Tool bringt immer nur dann etwas, wenn jedes Glied in der Prozesskette es auch nutzt und den Mehrwert darin erkennt. Nicht außer Acht zu lassen ist, dass Tools als Mittel zum Zweck dienen sollen und nicht die Protagonisten sind.“

Ihre Einschätzung: Kann/wird sich die Digitalisierung in der Gastronomie noch weiterentwickeln?

„Teilweise ist das Angebot an branchenspezifischen Lösungen noch am Anfang, der Need ist jedoch groß, der Markt im Toolbereich entwickelt sich rasant. Daher wird sich unserer Meinung nach die Digitalisierung in der Gastronomie durchaus weiterentwickeln. In vielen Bereichen ist die Tool Landschaft noch in den Kinderschuhen, durch die immer größer werdende Komplexität wird der Bedarf auch in unserer Branche weiterhin wachsen. Oft kommen vielversprechende Tools nach genauerer Analyse noch nicht in Frage, weil Schnittstellen zu anderen zentralen Tools schlicht noch fehlen. Hier sollten die Anbieter offener mit den API’s umgehen um gemeinsam innerhalb unserer Branche etwas bewegen und wachsen zu können. Wir screenen den Markt kontinuierlich und freuen uns stets auf innovative Entwicklungen in diesem Bereich.“

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