TREND 1: Digitalisierung
Digitalisierung ist das Thema schlechthin momentan in der Gastronomie – und die Hersteller von professionellen Kaffeemaschinen können stolz behaupten, dass sie den Trend bereits seit Jahren maßgeblich vorantreiben. So kommt es, dass die Kaffeemaschine heute in vielen Objekten mit ziemlicher Sicherheit das am stärksten vernetzte Gerät ist. Jeder namhafte Produzent bietet heute eine „Connect“-Plattform an, mittels derer die Gastronomen an der Maschine wichtige Einstellungen vornehmen, die Performance auswerten, die Reinigung starten oder verkaufsfördernde Aktionen planen können. Das Ganze ist beileibe keine selbstverliebte Technikspielerei, sondern hat für die Nutzer handfeste, auch wirtschaftliche Vorteile. Dies wird insbesondere bei den neuen Fernwartungs-Optionen deutlich. Dank eines global möglichen digitalen Fernzugriffs auf die Maschine ist Support stets parat, viele Servicefälle lassen sich so lösen, ohne dass ein Techniker vor Ort im Objekt aktiv werden muss. So können eventuelle Stillstandszeiten der Maschine erheblich reduziert werden, was dem Umsatz zugutekommt.
TREND 2: Milchsysteme
Milch, in welcher Variante und Form auch immer, müsste von der Gastronomie längst als „weißes Gold“ bezeichnet werden, macht sie aus einem einfachen Kaffee doch eine Kaffeespezialität. All die zu attraktiven Margen verkäuflichen Kaffee-Milch-Mixgetränke wären nicht möglich, würden die Maschinenentwickler nicht immer wieder aufs Neue die Grenzen des technisch Machbaren ausloten. So liefern die modernsten Vollautomaten heute nicht nur Milch in verschiedenen Temperaturgraden, von kalt bis heiß, sondern auch in verschiedenen Konsistenzen, von flüssig über moussig bis standfest, siehe etwa die TopFoam-Lösung von Melitta Professional. Dieses State-of-the-Art-System ermöglicht es je nach hinterlegtem Rezept auch, verschiedene Milch- und Milchschaumvarianten in einem Getränk zu kombinieren.
TREND 3: Reinigung
Der steigende Milchanteil bei den heutigen Kaffeegetränken stellt immer höhere Anforderungen an die Reinigungssysteme der Maschinen. Und diese müssen heute ohnehin schon so anwenderfreundlich wie möglich gestaltet sein. Schließlich sind die Gastronomen heute über jede Kraft im Betrieb froh, egal wie qualifiziert sie ist. Höchste Hygiene bei einfachster Bedienung lautet also die Herausforderung, der die Innovatoren der Branche offensiv begegnen. Schaerer etwa stellt ganz frisch sein Reinigungssystem Schaerer ProCare vor, das sowohl das Kaffee- als auch das Milchsystem für bis zu drei Monate vollautomatisch reinigt. Melitta Professional nennt seine vollautomatische Reinigungslösung „Clean in Place (CIP)“, das Reinigungsmittel sowohl für die Milch- als auch für die Kaffeereinigung wird in Tablettenform zugeführt, was stets eine perfekte Dosierung bedeutet und den Einkauf optimiert. Und beim AutoClean-System von WMF werden die notwendigen Schritte für den Gastronomen auf ein Minimum reduziert. Der Reinigungszyklus wird einmalig konfiguriert, den Rest erledigt die Maschine selbstständig und vollautomatisch. Lediglich der Milchschlauch muss auf einen Adapter aufgesteckt werden.
TREND 4: Hybridmaschinen
Sie sehen aus wie klassische Espressomaschinen, liefern vergleichbare Qualität, sind aber für das Personal so leicht zu bedienen wie die Vollautomaten. Sprich: mehr als ein paar Handgriffe und Knöpfen drücken ist nicht nötig, um einen perfekt extrahierten Espresso zu produzieren. Die Hybridlösungen bieten sich für alle Gastrotypen an, denen ein authentisches Kaffeeflair samt eindrucksvollen Espressomaschinen wichtig ist, die aber wiederum mit vielen ungeschulten Aushilfen arbeiten (müssen). Kurz: Barista-Appeal ohne Barista, oder wie es Hersteller wie WMF nennen: prozesssichere Baristakultur. Die Hybridszene hat im Frühjahr u.a. mit der WMF Espresso Next und der Franke Mytico prominenten Zuwachs bekommen.
TREND 5: Getränkevielfalt
Filterkaffee, Café Crème, vielleicht Cappuccino. Lange Zeit sah das Getränke-Menü in der Gastronomie sehr übersichtlich aus. Die rasante Entwicklung der Maschinen hat die engen Grenzen längst gesprengt. Heute kann nahezu jede Kaffeespezialität auf Knopfdruck produziert werden. Dank verschiedener Milchschaumtexturen und -temperaturen erweitert sich die Vielfalt abermals. Ganz neu warten jetzt erste Modelle zudem mit einer Cold-Brew-Funktion, oder besser gesagt mit einer Simulation dieser Zubereitungsart auf. Das flüssige Ergebnis muss also längst nicht mehr heiß sein. Und es muss auch nicht einmal unbedingt Kaffee enthalten. Im Kombination mit Sirupstationen lassen sich zum Beispiel auch kalte Milchshakes kreieren.

"barista" ist der journalistische Begleiter für die boomende Kaffeebranche. Ob kleines Individual-Café oder globale Coffee-Shop-Kette - das Themensonderheft bietet Wissenswertes für alle, bei denen der Verkauf von Kaffee einen hohen Anteil am Umsatz ausmacht. In der neuesten Ausgabe widmen wir uns unter anderem dem Trend zu asiatischen Cafés, zeigen, warum Bier und Kaffee harmonieren, gehen der Rolle des Wassers im Kaffee auf den Grund, stellen dem Kaffee-Profi Dr. Schwarz aktuelle Fragen zum Markt und präsentieren Nachhaltigkeitsprojekte der großen Gastronomiemarken.