Gastro Generation Z
Text: Jan-Peter Wulf
Unfucked bedeutet echt und unverfälscht, aber auch korrigiert, wieder gut oder besser gemacht. Der provokante Neologismus taucht neuerdings immer häufiger im Zusammenhang mit Food, Ernährung, Klima und Co. auf – wen wundert’s – und ist jetzt auch der Name eines neuen, zu 100 Prozent veganen Systemkonzepts: „unfckd“. Die Psychologin Laura Schilling, der TV-Moderator Johannes B. Kerner sowie Mark Korzilius („Vapiano“, „Farmers Cut“) hatten sich dafür schon 2019 zusammengetan und wollten die Eröffnung von Outlet eins bereits 2020 feiern. Corona kam ihnen, wie so vielen Gründungsvorhaben, dazwischen, doch seit Anfang November präsentiert sich das Konzept nun mit erstem Standort nahe des Berliner Alexanderplatzes. Und dies überaus poppig, farbenfroh und undogmatisch im gesamten Auftritt. „Das Vegane soll ganz selbstverständlich mitschwingen. Wir wollen mit Positivem, Spaß und leckerem Essen überzeugen“, erklärt Laura Schilling.

So bunt wie das Konzept präsentieren sich auch die Speisen: Der Bun des Burgers „Ghetto Gourmet“ mit „Unbeef Patty“ und „Unkäsesauce“ ist türkisfarben, der Kollege mit „Unschnitzel“ knallig pink. Fast Food, aber eben „unfucked“, steht im Zentrum: Es gibt Ersatzprodukte für Hähnchen-Nuggets, Shrimps, Calamari-Ringe und sogar Sashimi- und Lachs-Alternativen. Pizzen, Eis und Milchshakes auf Pflanzenbasis runden das Programm ab.



Die große Fläche der Ex-„Kantine Deluxe“ hat man während der Umbauten geteilt und so zwei weitere Räume geschaffen. Der vordere, straßenseitige soll u.a. für Livecooking mit Streaming genutzt werden, auch eine kleine Tribüne für Vor-Ort-Publikum wurde errichtet. Im hinteren Raum werden Coworker an ihren Laptops arbeiten können. Dass die Bezahlung von Speisen und Getränken in diesem Konzept rein digital abläuft, entweder per App oder am Tresen, muss wohl nicht betont werden.
Unfckd
Spandauer Str. 2
10178 Berlin
www.unfckd.com