Casita Mexicana, Köln
Dieser Artikel erschien erstmals in der Ausgabe #08-22 des fizzz Magazins. Die Einzelausgabe können Sie hier bestellen.
„Vergiss TexMex – bei uns gibt’s das Original!“ lautet das vollmundige Versprechen der mexikanischen Restaurantkette. Mit vier Standorten in Düsseldorf und zwei Läden in Köln hat man sich am Rhein bereits einen Namen gemacht, und auch für uns liest sich die Speisekarte zunächst anregend authentisch. Über die Authentizität des Ambientes lässt sich streiten, die Leuchtreklame für „Tacos & Mezcal“ allerdings überzeugt uns und immerhin verzichtet man auf klischeehafte Mariachi-Musik. Da wir nicht reserviert hatten, geben wir uns mit dem etwas wackligen Tisch in der letzten freien Ecke zufrieden.
Wir starten mit dem perfekten Aperitif – einer Michelada: mexikanisches Bier mit würziger Salsa, Limettensaft und einem Chili-Salz-Rand. Das fantastische Pacífico ist leider aus, aber Corona erfüllt hier ebenfalls seinen Zweck. Zur Vorspeise gibt es prächtige Mini-Quesadillas mit blauen Mais-Tortillas und schmackhafter Käsefüllung, sowie dreierlei hausgemachte Salsas zu Tortilla Chips, von denen leider nur eine so richtig zu überzeugen weiß. Bei den Hauptspeisen hat man die Wahl zwischen Tacos, Burritos, Bowls und zweierlei Quesadilla-Varianten sowie einer von fünf vegetarischen oder elf Fleisch-Füllungen.
Unsere Wahl fällt auf den Burrito mit „Rajas con queso“, einer cremigen Salsa aus grünen Chilis mit Kartoffeln und den Tacos con pastor – mariniertes Schweinefleisch in Chili-Ananassauce. Der Burrito wirkt etwas fad und unspiriert; dass er komplett zerfällt, liegt vermutlich an unseren mangelnden Fähigkeiten. Die Tacos sind saftig und authentisch, allenfalls etwas knapp bemessen für den großen Hunger. Der Nachtisch (u.a. Crêpes mit Ziegenmilch-Karamell) überzeugt trotz der obligatorischen Deko-Physalis aus dem letzten Jahrtausend.
Zum Abschluss genehmigen wir uns noch einen feinen Mezcal Bozal aus der Wildagave Cuixe. Den 8 €-Tropfen könnte man gerne auch stilvoller als im Shot-Glas servieren. Dennoch: Salud! Geschmeckt hat es allemal, zum Margaritas trinken ziehen wir dann aber doch weiter in eine der erstklassigen Kölner Bars.
No: Hunger für zwei Gringos
Nächstes Mal: Tequila-Cocktails eine Chance geben