André Weltz (l.) und Christian Schätzle vom Badischen Winzerkeller
André Weltz (l.) und Christian Schätzle vom Badischen Winzerkeller

Schlechtes Jahr für den Badischen Winzerkeller

Der Badische Winzerkeller (BWK) musste 2021 Umsatzeinbußen von 11,6 Prozent auf 41,1 Mill. Euro hinnehmen. Das Unternehmen argumentiert, dass der Umsatzrückgang eine Folge geringer Bestände sei. Das gibt der BWK anlässlich  seiner Generalversammlung bekannt. 

»Das Geschäftsjahr 2021 ist im Betriebsergebnis nicht zufriedenstellend. Als neue Vorstände denken und handeln wir im Rahmen eines langfristigen und zunächst auf 3 Jahre angelegten grundlegendem Erneuerungsprozess. Einerseits agieren wir mitten im Geschehen der tagtäglichen Herausforderungen und Unwägbarkeiten in der Erzeugung und der Vermarktung. Andererseits bereiten wir die Grundlagen für unseren Badischen Winzerkeller, um wie in Gründertagen ein Schrittmacher der badischen Weinwirtschaft zu werden«, kommentiert der Vorstand der Breisacher Genossenschaft.

Im BWK laufen derzeit tiefgreifende Umstrukturierungsprozesse, so ist z.B. Anfang April das Sortiment um zwei Drittel eingestrichen worden, Ende 2021 hat der BWK die Badische Weinwerbung verlassen, weil man mit der Marketing-Ausrichtung nicht mehr einverstanden war. Auch Vertriebsstrukturen sind verschlankt worden. 

Der Umsatzrückgang stehe in Verbindung mit zwei aufeinanderfolgenden kleinen Ernten. Dadurch habe sich der Weinbestand minimiert, sodass weniger Wein verkauft werden konnte. So stünde der Genossenschaft – bezogen auf den 10-Jahres-Schnitt – nur die Hälfte der Weinmenge für die Vermarktung zur Verfügung.

Für 2022 fallen die Prognosen nicht gerade positiv aus: »Die geplante Traubengeldauszahlung in 2022 wird den Erwartungen der Winzer und dem wirtschaftlich benötigten Niveau nicht gerecht werden«, heißt es im Pressetext. Was die kommende Ernte angeht aber rechne man mit einem leichten Plus im Vergleich zu den Vorjahren. Dennoch, so eine vage Prognose, liege sie im »niedrigen mittleren« Bereich. Um möglichst effizient zu arbeiten, setzt der BWK daher vor allem auf Kosteneinsparungen. SW

Ausgabe 8/2024

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Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.