Es werden weiter Spenden für den Wiederaufbau an der Ahr gesammelt (Foto: Peter Bender/VDP)
Es werden weiter Spenden für den Wiederaufbau an der Ahr gesammelt (Foto: Peter Bender/VDP)

Viel Hilfe für die Ahr

Innerhalb der Weinbranche ist die Solidarität mit den Flutopfern an Ahr ungebrochen. Nachdem Rotkäppchen-Mumm am 30.7. über seine umfangreiche Hilfe informierte, geht auch der VDP, der als eine der ersten Institutionen mit »Der VDP.Adler hilft« eine Spendenaktion startete, einige Informationen bekannt.

Mit den beim VDP eingegangenen Mitteln wurden in einem ersten Schritt zwei akute Pflanzenschutzbehandlungen für das gesamte Anbaugebiet mit dem Hubschrauber finanziert. Der Schwerpunkt der Mittelverwendung soll auf der Sicherung der bevorstehenden Weinernte 2021 liegen. In dieser Woche will sich der Verein mit weiteren engagierten Organisationen vor Ort an der Ahr über die Verwendung der Spendengelder gemeinsam beraten, um die bestmögliche Hilfe bieten zu können. 

Ein wesentlicher Geldbringer für die Hilfsmaßnahmen des VDP war die von Dirk Würtz und dem Weingut St. Antony gestartete Aktion »SolidAHRität«, bei der binnen 48 Stunden 10.000 Pakete für je 65 Euro verkauft wurden. 

Die Aktion erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Das Packen der Pakete wurde mittlerweile in eine Kümmerling-Halle in Mainz verlegt. Zahlreiche Helfer haben zum Packen teils weite Reisen auf sich genommen. Für den 5. bzw. 6. August haben sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Packen angekündigt. Noch immer werden von Weingütern und Genossenschaften Flaschen für den Verkauf im SolidAHRität-Paket gespendet. 

Auch aus dem Ausland werden Weinspenden für die Ahr-Winzer organisiert. So sammelten 50 Winzer aus Südtirol 2.744 Flaschen (Verkaufspreis 30.000 €). »Die katastrophale Situation unserer deutschen Winzerkollegen hat uns tief ins Herz getroffen und es war unseren Südtiroler Winzern das allergrößte Anliegen, die Hilfsaktionen sofort zu unterstützen und auch bei Einzelschicksalen konkret zu helfen«, kommentiert Eduard Bernhard, Direktor des Konsortiums Südtirol Wein.

»Winzer*innen und Weinhändler*innen aus Deutschland, Südafrika, Südtirol, Griechenland und Österreich haben bisher insgesamt knapp 200.000 Flaschen Wein gespendet – die Hilfsbereitschaft übertrifft alles, was ich bisher erlebt habe. Ein großes Dankeschön an alle Spender*innen, Helfer*innen und natürlich den Käufer*innen der Überraschungspakete«, sagt Dirk Würtz. »Wir hoffen, dass wir am Ende über eine Million Euro an Spendengeldern für die betroffenen Kolleg*innen zusammenbekommen werden!«

Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat zudem das Programm »Liquiditätssicherung Unwetter« aufgelegt. Landwirte und Winzer können damit zu einem Zinssatz von 0,01 Prozent auch Ersatzbeschaffungen von Maschinen und Geräten sowie Reparaturen und den Neuaufbau von durch das Hochwasser beschädigter oder zerstörter Gebäude finanzieren.

Eine umfangreiche Übersicht über Hilfsmöglichkeiten findet sich auf den Seiten des Deutschen Weininstituts. cg

Ausgabe 9/2024

Themen der Ausgabe

Wein im Klimawandel (Serie): Standorte

Wo wird Wein in Zukunft wachsen – und wo nicht?

50 Jahre Mainzer Weinbörse

Die bewegte Geschichte der Premium-Verkostung.

VDP-Vorverkostung

Die besten Weine der diesjährigen Weinbörse. Vorab probiert und für Sie bewertet.