Symbolbild (Bild: photobyphotoboy/adobe.stock.com)
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DWI muss sparen

Auch beim Deutschen Weininstitut (DWI) muss gespart werden. Der Grund für diese wirtschaftlichen Zwänge sei, so Geschäftsführerin Monika Reule im Vorwort zur aktuellen Broschüre „WeinIntern“ recht unverblümt, dass die Abgaben an den Deutschen Weinfonds seit 1994 unverändert geblieben sind. In derselben Zeit seien die Kosten allerdings um mehr als 50 Prozent gestiegen und mittlerweile seien die Rücklagen aufgebraucht. Das Resultat können nur Sparmaßnahmen sein, die sich in der Strategie für das Gemeinschaftsmarketing bis 2028 zeigen. 

Künftig wird sich das DWI im Ausland nicht mehr an Endverbraucher, sondern nur noch an Multiplikatoren in Gastronomie, Hotellerie, Medien und Handel richten. Außerdem werden die Auslandsaktivitäten auf elf Märkte konzentriert. Dies sind Japan und China in Asien, Norwegen, Schweden und Finnland im skandinavischen Raum, die Nachbarländer Niederlande, Schweiz, Polen und Tschechien, sowie die USA und Großbritannien.  

Dabei sind die Themenschwerpunkte unterschiedlich, je nachdem, wie gut Wein aus Deutschland bereits im jeweiligen Land etabliert ist. In Tschechien etwa, wo das DWI erst 2021 ein Büro eingerichtet hat, konzentriert sich die Kommunikation weitgehend auf die Leitrebsorten Riesling und Spätburgunder, während in Ländern wie den USA, China oder Japan bei Meinungsbildnern die Leitrebsorten so gut etabliert sind, dass auch die anderen Burgundersorten, Lemberger, Silvaner, oder auch Themen wie Deutscher Schaumwein platziert werden. Am bekanntesten ist deutscher Wein in den skandinavischen Ländern, sodass hier teilweise Events unter dem Titel „The Others“ ganz ohne Riesling auskommen. Dafür geht es dort auch um Nischenthemen wie Orange Wine oder Natural. 

Im Inland sollen Kooperationen mit dem Lebensmitteleinzelhandel und Discount verstärkt werden, damit möglichst viele Erzeuger von der Arbeit des Gemeinschaftsmarketings profitieren. 
Insgesamt, sowohl im In- wie Ausland, soll herausgestellt werden, dass der Weinbau in Deutschland Biodiversität und den Erhalt der Kulturlandschaften fördere. Neben diesem Nachhaltigkeitsaspekt wird auch ein Fokus auf (teil-) entalkoholisierte Weine und Sekte gelegt. 

Das DWI plant außerdem, die Ansprache eines jüngeren Zielpublikums über Soziale Medien zu verstärken. Hier soll unter anderem ein Tik-Tok-Kanal hinzukommen, da sich mittlerweile die Nutzerstruktur der Plattform verändert habe und etwa 60 Prozent älter sind als 19 Jahre. MS

Ausgabe 9/2024

Themen der Ausgabe

Wein im Klimawandel (Serie): Standorte

Wo wird Wein in Zukunft wachsen – und wo nicht?

50 Jahre Mainzer Weinbörse

Die bewegte Geschichte der Premium-Verkostung.

VDP-Vorverkostung

Die besten Weine der diesjährigen Weinbörse. Vorab probiert und für Sie bewertet.