Brad Pitt (l.) klagt gegen den hälftigen Verkauf von Château Miraval, dessen Weine von Mattieu Perrin (r.) vermarktet werden (Foto: Chapuis-Photo.com pour Miraval)
Brad Pitt (l.) klagt gegen den hälftigen Verkauf von Château Miraval, dessen Weine von Mattieu Perrin (r.) vermarktet werden (Foto: Chapuis-Photo.com pour Miraval)

Brad Pitt gegen Angelina Jolie

Schauspieler Brad Pitt zieht gegen seine Ex-Frau Angelina Jolie, ebenfalls Hollywood-Star, vor Gericht. Das melden zahlreiche Medien.

Im Oktober wurde bekannt, dass Angelina Jolie ihre Anteile, die sie über die Firma Nouvel hielt, am gemeinsamen Weingut Château Miraval an den Konzern Tenute del Mondo verkauft, ein Tochterunternehmen des Wein- und Spirituosenkonzerns Stoli-Group (bekannt unter anderem für die Wodkamarke Stolichnaya). Doch offenbar hatte sie den Verkauf nicht mit ihrem Ex-Mann Pitt abgesprochen – genau das aber hatte das einstige Paar laut Pitt ausgemacht: kein Verkauf ohne Einverständnis des anderen. Pitt hatte 2008 rund 60 Prozent des kolportierten Kaufpreises von 25 Mill. gezahlt, Jolie 40 Prozent. 2013 übertrug Pitt weitere 10 Prozent an seine damalige Verlobte, sodass beide gleichberechtigte Teilhaber waren. 

Pitt wirft Jolie zudem vor, sie habe ihre Anteile ganz bewusst an ein Unternehmen verkauft, das sehr wahrscheinlich die Kontrolle über Produktion und Vermarktung übernehmen würde. Dabei sei für ihn das Weingeschäft inzwischen zu einer Leidenschaft geworden und er habe viel harte Arbeit in die Weiterentwicklung der Weinguts-Marken gesteckt, so wird aus den Gerichtsunterlagen zitiert. Von Jolie selbst gibt es bislang keinen offiziellen Kommentar zur Klage.

Rechtsstreit begann schon letztes Jahr

Was allerdings größtenteils an der Öffentlichkeit vorbeiging: Die Gerichts-Historie um das Weingut reicht bis ins vergangene Jahr zurück. Bereits kurz nachdem der Verkauf von Jolies Anteilen an Tenute del Mondo bekannt wurde, hat Pitt, so ist zumindest in Gerichtsunterlagen zu lesen, versucht die Übertragung der 10 Prozent der Anteile auf dem Gerichtswege zu annullieren, bislang ohne Erfolg.

Im Januar dann wandten sich die neuen Eigner der Firma Nouvel an ein Gericht in Kalifornien, wo Pitt seinen Wohnsitz hat. Der Vorwurf: Pitt und seine Firma Mondo Bongo, über die wiederum er seine Hälfte der Anteile hält, hätten wichtige Management-Entscheidungen ohne Absprache mit dem neuen Partner getroffen und trotz mehrmaliger Kontakt-Versuche keine Informationen über das Unternehmen herausgegeben. Das kalifornische Gericht soll nun Pitt und sein Team zur Kooperation verpflichten. Nouvel bzw. Tenute del Mondo kündigt dabei gleichzeitig weitere rechtliche Schritte gegen Château Miraval und Miraval Provence an, das Unternehmen, das die Rechte an den erfolgreichen Marken des Weinguts hält, wie »Miraval Côte de Provence«, Studio« und das Prestige-Label »Muse de Miraval«.

Es scheint, dass der Streit ums ehemals gemeinsame Weingut genau wie der Zwist um Sorgerecht und die weiteren Vermögenswerte des einstigen Traumpaares in die verlängerte Runde geht. Ironischerweise ist Château Miraval eben jener Ort, wo die beiden – damals glücklich Verliebten – sich 2014 das Ja-Wort gaben. aw 

Ausgabe 9/2024

Themen der Ausgabe

Wein im Klimawandel (Serie): Standorte

Wo wird Wein in Zukunft wachsen – und wo nicht?

50 Jahre Mainzer Weinbörse

Die bewegte Geschichte der Premium-Verkostung.

VDP-Vorverkostung

Die besten Weine der diesjährigen Weinbörse. Vorab probiert und für Sie bewertet.