Schon bald wird die USA Deutschland mit der größten Hopfenanbaufläche ablösen. (Foto: butzi28 - fotolia.com)
Schon bald wird die USA Deutschland mit der größten Hopfenanbaufläche ablösen. (Foto: butzi28 - fotolia.com)

Brauindustrie orientiert sich neu

Weltweit wurden 2014 knapp zwei Milliarden Hektoliter Bier gebraut. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein leichter Rückgang um rund 12 Millionen Hektoliter (-0,6 Prozent). In Deutschland stieg der Bierausstoß leicht um 1,3 Prozent auf 96 Millionen Hektoliter. Dies belegt der Barth-Bericht 2014/2015, der in Nürnberg vorgestellt wurde. Nach Angaben von Barth ist China nach wie vor das größte Bierland der Welt mit mehr als 492 Millionen hl, gefolgt von den USA mit knapp 226 Millionen hl. Brasilien (140 Millionen hl) folgt auf Platz 3 vor Deutschland auf Platz 4 mit 96 Millionen hl.

Weiter gestiegen sind die Anteile der großen Brauereigruppen am Weltbiermarkt. Mehr als die Hälfte (52 %) des Weltbiermarktes wird von den fünf größten Brauereigruppen gebraut. Die 40 größten Gruppen, darunter sechs deutsche, vereinen zusammen knapp 83 % des Weltbiermarktes auf sich. Die Rolle der deutschen Brauereigruppen ist nach wie vor gering. Ihr Weltmarktanteil beträgt zusammen 2,4 Prozent.

Nach den Rückgängen in den vergangenen fünf Jahren ist die Anbaufläche für Hopfen 2014 um mehr als drei Prozent gestiegen und 2015 um weitere sieben Prozent. Geschuldet ist dies laut Angaben des Berichts den unterschiedlichen Entwicklungen in den beiden Hauptanbauländern Deutschland und USA. So wurden in den USA verstärkt Aroma- und Flavour-Sorten angebaut, Deutschland setzte entsprechend verstärkt auf die Hochalphasorte Herkules. „Die Entwicklung des Craftbier-Segments lässt erwarten, dass die USA schon bald Deutschland als Land mit der größten Hopfenanbaufläche ablösen wird“, sagt Heinrich Meier, Autor des Barth-Berichts.

Die Welthopfenernte lag 2014 um 16 Prozent über dem Vorjahr. Durch die hohe Hopfengabe in den Craftbieren und das wachsende Biervolumen dieses Segments, steigt statistisch gesehen die durchschnittliche Hopfengabe und damit auch der Bedarf an Hopfen. Die Brauindustrie und damit die Hopfenwirtschaft befinden sich laut Meier mitten in einem Prozess der Neuorientierung.

„Craftbier beeinflusst die Hopfenindustrie entscheidend und hat damit den Siegeszug der Flavour-Sorten eingeleitet“, sagt Stephan Barth, Geschäftsführer der Barth-Haas Group. „Flavour wird der große Trend sein, mit weitreichenden Konsequenzen für alle Biere.“

Wie das Unternehmen mitteilte, konnte Joh. Barth & Sohn seine führende Position in Deutschland mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent auch im Geschäftsjahr 2014/2015 festigen.

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