Hagelkörner (lavizzara/stock.adobe.com)
Hagelkörner (lavizzara/stock.adobe.com)

Erneuter Hagel in Frankreich

Am Abend des 20.6.2022 hat ein Unwetterband mit einer Länge von etwa 100 Kilometern und einer Breite von mindestens 10 Kilometern zahlreiche Weinberge im Südwesten verwüstet, wie französische und internationale Medien übereinstimmend berichten.

Golfballgroße Hagelkörner hätten noch am Dienstagmorgen Teile der Weinberge bedeckt. Die Tageszeitung »Sud Ouest« hat auf ihrer Webseite einige erschreckende Videoaufnahmen gesammelt, die das belegen. Die verantwortlichen Sturmtiefs seien so schnell über‘s Land gezogen, dass die Hagelschutzsysteme nicht reagieren konnten, wie Philippe Abadie, Leiter des Unternehmensservice der Landwirtschaftskammer des Departements Gironde, zitiert wird. Man sei derzeit in den Weinbergen unterwegs, um das Ausmaß der Schäden zu erfassen. Einige Betriebe vermelden Ausfälle von 50 bis teilweise 100 Prozent. Von manchen Reben sei nur noch »grünes, zerhacktes Holz« übrig.

Die Häufung von Extremwetterereignissen stellt den französischen Weinbau stark auf die Probe, auch in den kommenden Tagen werden sich noch einige bange Blicke gen Himmel wenden.

Dabei meint es der Wettergott 2022 nicht gut mit dem französischen Weinbau. Insbesondere für den Südwesten gleicht die Vegetationsperiode bislang einem Hiobsjahr. Nach den Spätfrösten im April, der generellen Trockenheit, einer frühen ersten Hitzewelle, gefolgt von lokal verheerenden Hagelschäden Anfang Juni und einer erneuten Hitzewelle mit Temperaturen bis an die 40-Grad-Marke in Bordeaux hat nun der Hagel erneut zugeschlagen. VM

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Ausgabe 9/2024

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Wein im Klimawandel (Serie): Standorte

Wo wird Wein in Zukunft wachsen – und wo nicht?

50 Jahre Mainzer Weinbörse

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