Seit 2005 verfügt Warsteiner über einen eigenen Gleisanschluss auf dem Brauereigelände. (Foto: Warsteiner Gruppe)
Seit 2005 verfügt Warsteiner über einen eigenen Gleisanschluss auf dem Brauereigelände. (Foto: Warsteiner Gruppe)

Warsteiner gründet Logistik-Tochter

Die Warsteiner Gruppe hat die neue hundertprozentige Logistik-Tochtergesellschaft „BOXX International Logistics“ gegründet, mit der sie Schienentransport mit dem Fokus auf Handelskunden professionalisieren will. Bereits seit 2005 besitzt die Brauerei einen eigenen Gleisanschluss auf ihrem Gelände, für den mehr als sieben Kilometer Gleise verlegt wurden. Im Fokus soll dabei der Langstreckentransport auf der Schiene stehen, verbunden mit LKW-Kurzstreckenfahrten bis auf den Hof des Getränkefachgroßhandels. Durch die „Door-2-Door“-Belieferung mittels intermodaler Transportkette biete Warsteiner ihren Kunden eine Rundum-Serviceleistung und garantiere gleichzeitig eine hohe Liefer- und Versorgungssicherheit. So solle der Mangel an LKW-Fahrern und der geringen Ladekapazität entgegengewirkt werden. Zudem sei der Schienenverkehr eine ökologisch-nachhaltigere Alternative, die neben einer deutlichen Kosteneffizienz mit hohen Einsparungen bei der Emission von Kohlenstoffdioxid, Feinstaub und Stickstoffoxiden punkte. Allein dieses Jahr plane Warsteiner, mehr als 20.000 LKWs durch den Transport auf der Schiene zu ersetzen.

„Door-2-Door-Konzept“ eine Rundum-Serviceleistung, die die gesamte Transportleistung von unserem Gleisanschluss bis auf ihren Hof und umgekehrt umfasst“, erklärt Uwe Albershardt, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing der Warsteiner Gruppe. „Damit bieten wir Kunden eine effektive, komfortable und umweltbewusste One-Stop-Shopping-Solution, die die aktuellen Störungen in der Supply Chain aktiv umgeht.“

Aktuell fahre Warsteiner in Kooperation mit der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) über den eigenen Gleisanschluss München und den italienischen Standort Verona, sowie Hamburg mit Ganzzügen an. In Zusammenarbeit mit dem Hafen Hamburg verschiffe Warsteiner ihre Produkte von dort aus in die ganze Welt. Die Ladung auf dem Weg in den Süden umfasse unter anderem das Warsteiner Getränkeportfolio und auf dem Rückweg neben Leergut und Produkten der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg auch Waren von Drittkunden, wie beispielsweise Textilprodukte, Steinplatten und Holz. Das garantiere nicht nur eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, sondern auch die Vermeidung von unnötigen Leerfahrten. Seit diesem Jahr fahre die Brauerei in Kooperation mit DB Cargo zusätzlich einmal wöchentlich Berlin im Einzelwagenverkehr an, was für Kunden den Transport kleinerer Volumen in die Hauptstadt ermögliche. //chs

Schlagworte

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.