Trübe Aussuchten: Auch für den Herbst und Winter erwartet der Deutsche Brauer-Bund keine Erholung des Marktes. (Foto: Ideenkoch/adobe.stock.com)
Trübe Aussuchten: Auch für den Herbst und Winter erwartet der Deutsche Brauer-Bund keine Erholung des Marktes. (Foto: Ideenkoch/adobe.stock.com)

Keine Erholung beim Bierabsatz

Zwar konnte der Bierabsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozent nach oben klettern, dennoch hatte der Deutsche Brauer-Bund (DBB) aufgrund des Minus von 5,5 Prozent gegenüber dem Vor-Krisen-Jahr 2019 zuletzt für die zweite Jahreshälfte keine Erholung des Marktes in Aussicht gestellt.

Nun meldet das Statistische Bundesamt (Destatis) für die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager nach dem deutlichen Verlust von 7,1 Prozent im Juni auch für den Juli insgesamt ein Absatzminus von 4,9 Prozent bzw. 418.000 Hektoliter auf rund 8,2 Millionen Hektoliter. Rechnet man die ersten 7 Monate des Jahres zusammen, kommt noch ein Plus von 2,3 Prozent auf etwa 51,5 Millionen Hektoliter zustande.

Für das Inland müssen die Brauereien für den Juli ein Minus von 4,6 Prozent bzw. 324.000 Hektoliter verschmerzen, sie setzten etwa 6,7 Millionen Hektoliter ab. Kumuliert steht für die ersten 7 Monate des Jahres ein Zuwachs um 4,5 Prozent auf rund 42,4 Millionen Hektoliter.

Dabei habe bereits das Vorjahr mit einem Absatzminus von über 7 Prozent „massiv enttäuscht“, kommentiert Daniel Schock, Geschäftsführer Technik und Umwelt des DBB. „Mit Absatzrückgängen in den verkaufsstärksten Sommermonaten bleibt die ersehnte Corona-Aufholjagd zunehmend auf der Strecke. Gegenüber dem letzten regulären Jahr 2019 fehlen kumuliert nun 4 (gesamt) respektive 3 (steuerpflichtig) Millionen Hektoliter.“ Für den Herbst und Winter sei für Handel und Gastronomie eine spürbare Konsumzurückhaltung zu erwarten, die sich auch deutlich auf den Bierabsatz niederschlagen werde.

Der Export belief sich im Juli auf rund 1,5 Millionen Hektoliter (-5,8 % bzw. 93.000 Hektoliter), davon gingen 900.350 Hektoliter in EU- (+1,6 % bzw. 17.000 Hektoliter), 605.204 Hektoliter in Drittländer (-15,1 % bzw. 107.000 Hektoliter). Für die ersten 7 Monate des Jahres kommt eine Exportmenge von 9,0 Millionen Hektoliter zustande (-6,8 % bzw. 662.500), von denen rund 5 Millionen Hektoliter auf Europa (+5,7 % bzw. 266.807 Hektoliter) und etwa 4,1 Millionen Hektoliter (-18,5 % bzw. 929.000 Hektoliter) auf Drittländer entfallen.

Erholen konnten sich hingegen die Biermischungen, für die im Juli ein zartes Plus von 0,8 Prozent auf 585.718 Hektoliter auf dem Zettel steht. Kumuliert steht für das bisherige Jahr jedoch ein Minus von 2,5 Prozent, abgesetzt wurden rund 2,9 Millionen Hektoliter. //chs  

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.