Nehmen und übernommen werden: Refresco wächst durch Zukäufe, finanziert wiederum durch hochkarätige Finanzinvestoren, die sich wiederum an Refresco beteiligen. (Foto: Refresco)
Nehmen und übernommen werden: Refresco wächst durch Zukäufe, finanziert wiederum durch hochkarätige Finanzinvestoren, die sich wiederum an Refresco beteiligen. (Foto: Refresco)

KKR krallt sich Refresco

Die Refresco-Gruppe und die Investmentgesellschaft KKR gaben bekannt, dass KKR eine endgültige Vereinbarung zum Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Refresco unterzeichnet hat. Die bestehenden Investoren von Refresco, PAI-Partner und British Columbia Investment Management Corporation („BCI“) behalten ihre Minderheitsposition. 

Anfang Februar noch hat Refresco selbst als Investor agiert und den Deal des zweitgrößten Mineralbrunnens Deutschland, Hansa Heemann, erfolgreich finalisiert (wir berichteten). Außerdem wurde erst neulich die Vorstandsebene neu besetzt. KKR tritt nicht das erste Mal als Investor innerhalb der Getränkebranche auf. Noch Ende 2018 wurde kolportiert, dass AB InBev die Marken Hasseröder und Diebels an den Finanzinvestor verkaufen wollte.

KKR werde nach eigenen Angaben "Refresco beim Ausbau seiner globalen und strategisch platzierten Präsenz unterstützen", um bestehende und neue Kunden über eine Reihe von Formaten und Kanälen besser bedienen zu können. Das Unternehmen werde auf seiner Fähigkeit aufbauen, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen, die der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Getränkelösungen gerecht werden. Wobei, so heißt es laut KKR, der Schwerpunkt auf nachhaltige Beschaffung, verantwortungsvolle Produktion und umweltfreundlichem Betrieb liegen soll.

„Wir freuen uns sehr, KKR, eine der bekanntesten Investmentfirmen der Welt, als unseren neuen Mehrheitseigentümer begrüßen zu dürfen. Wir sind stolz darauf, dass PAI und BCI weiterhin Aktionäre sein werden, was ein Beweis für unsere erfolgreiche Wertschöpfung ist“, sagt Hans Roelofs , CEO von Refresco. „Um weiteres Wachstum zu unterstützen, haben wir die verschiedenen uns zur Verfügung stehenden Alternativen geprüft und glauben, dass die Investition von KKR eine unglaublich positive Entwicklung für das Unternehmen darstellt. Wie unsere bestehenden Aktionäre unterstützt KKR unsere Strategie und wird operatives Know-how, Zugang zu Kapital und ein gut etabliertes Netzwerk einbringen, um uns bei unserer Wachstums-, Innovations- und M&A-Strategie zu unterstützen. Unser Fokus darauf, gemeinsam mit unseren Kunden zu wachsen, kombiniert mit der Expansion in neue Kategorien und Regionen, bleibt unverändert", sagt Roelofs.

KKR tätigt diese Investition eigenen Angaben zufolge in erster Linie über seine 2008 eingeführte globale Infrastrukturstrategie. Seitdem ist KKR mit einem Team von mehr als 70 engagierten Anlageexperten einer der aktivsten Infrastrukturinvestoren weltweit. Die Firma betreut derzeit circa 40 Milliarden Dollar in Infrastrukturanlagen und hat über 60 Infrastrukturinvestitionen in einer Reihe von Teilsektoren und Regionen getätigt.

Refresco wurde 1999 gegründet und ist ein globaler Anbieter von Getränkelösungen für Einzelhändler und Markengetränkehersteller mit überregionaler Abdeckung in Europa und Nordamerika durch sein Netzwerk aus Abfüllung, Lagerhaltung, Logistik und anderen Betriebsmitteln. Die Produktionsplattform des Unternehmens umfasst über 70 mehrheitlich im Besitz befindlicher Produktionsstätten in Europa, Kanada und Mexiko. Refresco hat seinen Hauptsitz in Rotterdam, Niederlande und hat mehr als 10.000 Mitarbeiter beschäftigt. //pip

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.