Fertig machen zur Füllung

Jungweinprobe
Am Besten probiert man seine eigenen Weine immer mit neutralen Personen in einem neutralem Raum. (Foto: B. Schandelmaier)
Am Besten probiert man seine eigenen Weine immer mit neutralen Personen in einem neutralem Raum. (Foto: B. Schandelmaier)

Sensorische Vorkontrolle

Jungweinproben haben sich von der Gärung bis zur Flaschenfüllung im Terminkalender aller Weinerzeuger etabliert. Die Jungweinprobe bedarf eines Umfeldes und einer Atmosphäre, welche eine aktuelle, selbstkritische Bestandsaufnahme der eigenen Weine erlaubt. Je geringer die Trübung des Weines, desto besser kann der Verkoster den Wein beurteilen. Nach der ersten Filtration empfiehlt sich deshalb eine zweite Probe.

Ideal ist für die Probe von Weißwein eine Weintemperatur um 15 °C. Die Schwachpunkte der Weine sind bei etwas höherer Temperatur klarer zu erkennen, weil mehr Aroma wahrgenommen werden kann. Es hat sich gezeigt, dass sich pro Stunde ungefähr 10 Weine intensiv verkosten lassen.

Jungweinprobe: Darauf sollten Sie achten. 

  • Die Beschriftung der Probe sollte die Weinnummer und nicht nur die Tanknummer beinhalten. Behandlungsempfehlungen können so dauerhaft und sicher zugeordnet werden.
  • Für alle Proben sollte ein Ausgießer genutzt werden.
  • Gläser mit einem Eichstrich bei 100 ml erleichtern Vorversuche mit Behandlungsmitteln.
  • Je geringer die Trübung des Weines, desto besser kann der Verkoster den Wein beurteilen. Nach der ersten Filtration empfiehlt sich deshalb eine zweite Probe. Wenn die Weine sehr trüb sind, ziehen manche Praktiker die Proben in 1-Liter-Flaschen und nach ein paar Stunden – der Trub hat sich abgesetzt – wird auf 0,75-Liter-Flaschen umgefüllt.
  • Ideal ist für die Probe von Weißwein eine Weintemperatur um 15 °C. Das ist etwas wärmer als die Kunden üblicherweise den Wein trinken, erlaubt aber eine kritischere Verkostung. Die Schwachpunkte der Weine sind bei etwas höherer Temperatur klarer zu erkennen, weil mehr Aroma wahrgenommen werden kann.
  • Es hat sich gezeigt, dass sich pro Stunde ungefähr 10 Weine intensiv verkosten lassen. Proben von mehr als 20 Weinen sind selten sinnvoll, weil die die Konzentration der Verkoster nach zwei Stunden erfahrungsgemäß deutlich nachlässt.
  • Die erforderliche emotionale Distanz zu dem in langer mühsamer Arbeit erschaffenen Wein zu finden, fällt schwer. Eine kritische Probe mit Mitarbeitern, dem Labor oder Beratern ist richtig und wichtig.
  • Jeder Teilnehmer sollte ausreichend Zeit haben, seine eigene Meinung bilden zu können, ohne dabei von den anderen Teilnehmern beeinflusst zu werden.
Schlagworte

ddw 08/24 vom 19. April 2024

Themen der Ausgabe

Weinbau

Die neue Humustheorie

Interview

ddw im Gespräch mit Ron Richter von klimafarmer
und Philipp Wedekind vom Weingut Wedekind

Kellertechnik

Entwässerungssysteme richtig planen