Ab 1. Januar 2023 wird die Erkennung der Verpackung in den QR-Code von U-Label für Wein und Spirituosen integriert. (Foto: Benjamin Duda)
Ab 1. Januar 2023 wird die Erkennung der Verpackung in den QR-Code von U-Label für Wein und Spirituosen integriert. (Foto: Benjamin Duda)

U-Label mit Umweltkennzeichnung

Im November 2021 war das U-Label-System (www.u-label.com) als eine Initiative der europäischen Wein-und Spirituosenbranche an den Start gegangen. Seitdem können Verbraucher mithilfe eines QR-Codes auf dem Rückenetikett der Flasche europaweit Inhaltsstoffe, Nährwertangaben, Richtlinien für verantwortungsvollen Konsum sowie Informationen zu Nachhaltigkeit mobil und in ihrer Landessprache abrufen. Im Lebensmittelbereich war es das erste Mal, dass der Rechtsrahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik es zuließ, obligatorische Informationen von Wein- und Spirituosenprodukten über elektronische Etiketten zu übermitteln. 

Die Zusammenarbeit zwischen U-Label und Giunko kam vor dem Hintergrund der verpflichtenden Umweltkennzeichnung für Verpackungsmaterial, die am 1. Januar 2023 in Italien in Kraft tritt, zustande. Italiens Dekret basiert auf der Entscheidung 97/129/EC der EU-Kommission. »Alle Verpackungen müssen in Übereinstimmung mit den von den geltenden technischen UNI-Normen festgelegten Verfahren und in Übereinstimmung mit den von der EU-Kommission getroffenen Entscheidungen angemessen gekennzeichnet werden, um die Sammlung, Wiederverwendung, Verwertung und das Recycling von Verpackungen zu erleichtern und den Verbrauchern korrekte Informationen über den endgültigen Verwertungsort der Verpackungen zu liefern. Die Hersteller sind außerdem verpflichtet zum Zweck der Identifizierung und Klassifizierung der Verpackung die Art der verwendeten Verpackungsmaterialien basierend auf der Entscheidung 97/129/EC der Kommission, anzugeben«“, so der Gesetzeslaut. 

Giunko ist Entwickler der App Junker, über die Verpackungsmaterialen gekennzeichnet und Informationen zu ihrer Mülltrennung eingeholt werden können. In Italien nutzen sie 10 Mill. Einwohner. Da die Gemeinden in Italien die Mülltrennung unterschiedlich handhaben, liefert der QR-Code für jedes Produkt geolokalisierte Informationen. 

»Die europäischen Normen und die italienischen Rechtsvorschriften zur digitalen Etikettierung von Weinen und Spirituosen beweisen, dass elektronische Etiketten funktionieren und sich durchsetzen werden. Wir fordern die Europäische Kommission auf, im kommenden Richtlinienvorschlag zur Information der Verbraucher über Lebensmittel digitale Etiketten für alle Lebensmittel- und Getränkeprodukte zuzulassen und zu regeln. Darüber hinaus fordern wir die EU-Mitgliedstaaten auf, dem italienischen Beispiel zu folgen und die Verwendung digitaler Kennzeichnungen zuzulassen, um den Verbrauchern spezifische Informationen über Verpackungen und die ordnungsgemäße Entsorgung von Verpackungen zur Verfügung zu stellen« erklärte Ulrich Adam, Generaldirektor von spiritsEUROPE. Der Wirtschaftsverband vertritt die Interessen der Spirituosenhersteller auf EU-Ebene.

Auch der europäische Verband der Wein-Unternehmen CEEV (Comité Européen des Entreprises Vins) begrüßt die Erweiertung des Tools. »Dies ist ein wichtiger Schritt bei der Erweiterung und Verbesserung unseres E-Label-Angebots. Zum ersten Mal können die Verbraucher von einer integrierten digitalen Kennzeichnungslösung profitieren, die sowohl Informationen über den Nährstoffgehalt und die Inhaltsstoffe eines Produkts als auch maßgeschneiderte Informationen über den Recyclinganteil, die ordnungsgemäße Entsorgung und die mögliche Wiederverwendung der verwendeten Verpackungsmaterialien liefert“, kommentierte der Generalsekretär Ignacio Sanchez Recarte. VC

Ausgabe 9/2024

Themen der Ausgabe

Wein im Klimawandel (Serie): Standorte

Wo wird Wein in Zukunft wachsen – und wo nicht?

50 Jahre Mainzer Weinbörse

Die bewegte Geschichte der Premium-Verkostung.

VDP-Vorverkostung

Die besten Weine der diesjährigen Weinbörse. Vorab probiert und für Sie bewertet.