So könnte die neue Handelsplattform aussehen.
So könnte die neue Handelsplattform aussehen.

Digitale Handelsplattform

Das IT-Unternehmen GrapeAlliance will mit einem Online-Marktplatz das B2B-Geschäft digitalisieren. Das neueste Projekt läuft unter dem Arbeitstitel »Market« und soll sich in die bisherigen Aktivitäten mit der Netzwerk-Plattform »Connect« einfügen. 

»Dazu haben wir in den vergangenen Monaten die Befindlichkeiten und Bedürfnisse auf der Verkaufsseite abgeklopft, vom kleinen Händler bis zum größeren Unternehmen“, so Managing Director Gregory Emmel im Gespräch mit WEINWIRTSCHAFT. »Das Feedback war optimistischer als gedacht, wir hatten mit mehr Skepsis gerechnet, etwas dass man sich dadurch vergleichbarer macht als Händler.« Über bisherige B2B-Onlineshops sei die Euphorie dagegen deutlich geringer. Die Kernidee sei, auf dem Market vor allem die Mehrwerte des Händlers herauszustellen: Weinkarten-Erstellung, schnelle Belieferung, Telefon-Service etc. 

Der Erzeuger soll dabei nicht selbst als verkaufende Partei auftreten, sondern nur der Handel. Die Verkaufsseite zahlt eine noch festzulegende Provision, etwa im Bereich von 10–15 Prozent. Überlegt werde auch ein Premium-Account für 4–500 Euro Monatsgebühr, bei dem zahlreiche Zusatzfeatures enthalten sein sollen, wie etwa Videos. Etwa Ende des Jahres rechnet Emmel mit dem Launch des neuen Marktplatzes.

Video-Fokus

Auf das Thema Bewegtbild will GrapeAlliance künftig insgesamt stärker setzen. Produkte und Unternehmen sollen in kurzen Videos vorgestellt werden, teilweise auch von Sommeliers bzw. Weinfachberatern. Ein erster Testlauf mit mobilem Studio fand auf der Mainzer Weinbörse statt, auf der ProWein wurden weitere Kundenvideos gedreht. Perspektivisch soll ein festes Studio in München errichtet werden. Die Nachfrage, berichtet Emmel, sei sehr groß. »Nichts ist einfacher zu rezipieren als ein Video. Ich muss nichts lesen, kein Pdf herunterladen und öffnen, sondern nur zuschauen.« Die Videos könnten so, ist Emmel überzeugt, auch als Schulungstool für Mitarbeiter dienen. 

Zu GrapeAlliance gehören 17 Mitarbeiter, hauptsächlich im IT-Bereich. Finanziert wird das Tech-Start-Up mit Investorengeldern, 2,5–3 Mill. Euro sind laut Emmel bereits geflossen, Anfang 2023 soll eine nächste Finanzierungsrunde starten. AW

Ausgabe 9/2024

Themen der Ausgabe

Wein im Klimawandel (Serie): Standorte

Wo wird Wein in Zukunft wachsen – und wo nicht?

50 Jahre Mainzer Weinbörse

Die bewegte Geschichte der Premium-Verkostung.

VDP-Vorverkostung

Die besten Weine der diesjährigen Weinbörse. Vorab probiert und für Sie bewertet.