Schaumwein boomt (Foto: Janet Layher - Fotolia)
Schaumwein boomt (Foto: Janet Layher - Fotolia)

Brexit beschert EU ein prickelndes Exportplus

Gemäß einer Eurostat-Veröffentlichung haben 2021 636 Mill. Liter Schaumwein die EU in Richtung anderer Staaten verlassen. Verglichen mit den 494 Mill. Litern aus dem Vorjahr entspricht das einer Steigerung von 29 Prozent des Exportvolumens. Auch gegenüber den 528 Mill. Litern im Vor-Corona-Jahr 2019 ergibt sich noch eine Steigerung um immerhin 21 Prozent. Der hohe Anteil Großbritanniens (28% des Volumens) unter den Zielmärkten legt allerdings den Zusammenhang mit dem Brexit nahe. 

Nachdem der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Gemeinschaft am 31. Januar 2020 erfolgte, galt bis zum 31. Dezember 2020 die sogenannte Übergangsphase. Parallel beeinträchtigte der Beginn der Coronapandemie den Außenhandel zusätzlich. 2021 ist also quasi das erste Jahr, in dem Großbritannien als Exportziel für EU-Schaumweine gewertet werden kann. Aufgrund dieser Entwicklung ist auch die durchschnittliche jährliche Steigerungsrate seit 2017 (7%) schwer zu bewerten, da die Prä- und Post-Brexit-Situation keine Vergleichbarkeit zulassen.

Den größten Anteil der Exporte 2021 machte mit 273 Mill. Litern (47%) Prosecco aus, gefolgt von Champagner (94 Mill. Liter, 15%) und Cava (65 Mill. Liter, 10%). Fast zwei Drittel der Exporte gingen in die USA (31%) und Großbritannien (28%). Die im Gegenzug aus anderen Staaten in die EU importierte Menge ist eher marginal (5,8 Mill. Liter) und entspricht etwas weniger als 1 Prozent der exportierten Volumina.

Der Bericht enthält keine Schätzung für 2022, vermutlich dürften aber die Champagner-Exporte noch weiter gestiegen sein, während die weltweiten Logistikprobleme das Gesamtwachstum gebremst haben könnten. VM

Ausgabe 8/2024

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