Systemgastronomie: Die Euro-Beträge der drei Stufen sollen auch auf die weiteren Tarifgruppen übertragen werden. (Foto: Daria-Yakovleva - Pixabay)
Systemgastronomie: Die Euro-Beträge der drei Stufen sollen auch auf die weiteren Tarifgruppen übertragen werden. (Foto: Daria-Yakovleva - Pixabay)

Dehoga und NGG: neuer Tarifvertrag für die Systemgastronomie

Die Tarifvertragliche Arbeitsgemeinschaft der Landesverbände im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) haben sich auf einen neuen Entgelttarifvertrag für die Systemgastronomie geeinigt, der in den angeschlossenen Unternehmen eine Steigerung der Löhne und Gehälter in drei Stufen vorsieht. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2024.

Beschäftigte in der untersten Tarifgruppe (etwa Tischabräumer, Spüler oder Rotationskräfte in den ersten zwölf Monaten) erhalten damit ab dem 1. Juni 2022 einen Stundenlohn von 11,30 Euro. Zum 1. Oktober 2002 steigt dieser auf 12,20 Euro. Zum 1. Oktober 2023 erfolgt eine weitere Erhöhung auf 12,70 Euro.

Die Euro-Beträge der drei Stufen sollen auf die weiteren Tarifgruppen übertragen. So sollen ausgelernte Fachkräfte (Tarifgruppe 5) ab Oktober 2023 einen tariflichen Stundenlohn von 15,49 Euro erhalten.

Die Ausbildungsvergütungen sollen sich ab 1. August 2022 erhöhen: auf 900,00 Euro im ersten Ausbildungsjahr, 980,00 Euro im zweiten Ausbildungsjahr und 1.070,00 Euro im dritten Ausbildungsjahr.

NGG-Verhandlungsführer Christoph Schink dazu: „Die Schließung der Gasträume hat sowohl die Unternehmen, aber vor allem auch die Beschäftigten schwer getroffen, die sehr lange mit Kurzarbeitergeld auskommen mussten. Wir haben eine lange Lohnerhöhungspause hinter uns, die vereinbarte Steigerung der Entgelte ist ein ganz wichtiges und deutliches Zeichen Richtung Zukunft. Beide Seiten haben nun gemeinsam die Rahmenbedingungen geschaffen, um der Personalknappheit in der Branche entgegenzuwirken.“

Dehoga-Verhandlungsführer Fritz Engelhardt kommentiert: „Es ist uns gelungen, trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und die geplante Mindestlohnerhöhung einen Tarifabschluss zu erzielen, der für Beschäftigte wie Betriebe attraktiv ist und gleichzeitig die bewährte Tarifsystematik erhält. Alle Tarifgruppen konnten mit unveränderten Lohnabständen erhalten werden, was auch bei angelernten Mitarbeitern Anreize für Qualifikation und die Übernahme von Verantwortung schafft. Die attraktive Fachkräftevergütung beweist, wie wichtig den Unternehmen die Ausbildung ist.“ // Dehoga/chs

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.