Man müsse die Menschen zwei Jahren der Fremdbestimmung wieder selbst entscheiden lassen, ob sie zusammen feiern wollen, findet Brauerbund-Präsident Georg Schneider. (Foto: Karepa - Adobe.Stock.com)
Man müsse die Menschen zwei Jahren der Fremdbestimmung wieder selbst entscheiden lassen, ob sie zusammen feiern wollen, findet Brauerbund-Präsident Georg Schneider. (Foto: Karepa - Adobe.Stock.com)

Bayerns Brauer bangen um Volksfeste

Nachdem Münchens Oberbürgermeister Reiter jüngst Zweifel geäußert hatte, ob es richtig sei, das Oktoberfest abzuhalten, während in der Ukraine der Krieg tobe, verfolgt der der Bayerische Brauerbund (BBB) nun mit großer Sorge die Diskussionen über die anstehende Volksfestsaison, deren Vorbereitungen gerade anlaufen.

Dies sei ein „verheerendes Signal“, urteilt der BBB. Ein neuerlicher Rückschlag nach zwei Jahren Corona-Pause könne gerade für viele kleine Feste ein Aus auf Dauer bedeuten. Es sei bereits jetzt schwierig, die ehrenamtlichen Beteiligten für Proben und die aufwändigen Vorbereitungen zu motivieren.

Die bayerischen Volksfeste, Dulten und Messen seien „integraler Bestandteil der bayerischen Kultur und Lebensart“. Sie hätten eine oft Jahrhunderte zählende Tradition und seien eng mit geschichtlichen Ereignissen, Jahrestagen und kulturellen Bräuchen verbunden. Weltweit stehe die gelebte Volksfesttradition für bayerische Lebensart und Heimatverbundenheit.

Man verschließe die Augen keineswegs vor dem schrecklichen Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen auf viele Menschen und Lebensbereiche. Nach mehr als zwei Jahren Dauerkrise müsse den Menschen nach Ansicht des Brauerbundes aber auch ein Angebot unterbreitet werden, sich durch ein paar Stunden Kultur, Genuss und Lebensfreude vom allgegenwärtigen Krisenmodus abzulenken.

Der Präsident des Bayerischen Brauerbundes, Georg Schneider, freut sich deshalb über die Eröffnung des traditionell ersten Volksfestes in Bayern nach der Winterpause, dem Würzburger Frühjahrsvolksfest. „Der Besuch unseres Ministerpräsidenten Markus Söder zur Volksfesteröffnung in Würzburg ist uns ein Zeichen des Willens zu weiteren Lockerungen und zur Rückkehr zur Normalität in Bayern!“ Man müsse den Menschen wieder soziale Kontakte ermöglichen und sie nach zwei Jahren der Fremdbestimmung selbst entscheiden lassen, ob sie zusammen feiern wollen, findet Schneider.

Der Bayerische Brauerbund e.V. fordert alle landes- und kommunalpolitisch tätigen Verantwortlichen auf, dem Beispiel Würzburgs zu folgen und den Weg freizumachen für die Volksfestsaison 2022. //chs

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.