Markus Stodden, Vorstandssprecher der Kulmbacher Brauerei AG (rechts) sowie Mathias Keil, Vorstand Finanzen/Technik, sind mehr als zufrieden mit der Bilanz der Kulmbacher Unternehmensgruppe im Jahr 2022. (Foto: Kulmbacher AG)
Markus Stodden, Vorstandssprecher der Kulmbacher Brauerei AG (rechts) sowie Mathias Keil, Vorstand Finanzen/Technik, sind mehr als zufrieden mit der Bilanz der Kulmbacher Unternehmensgruppe im Jahr 2022. (Foto: Kulmbacher AG)

Kulmbacher Gruppe übertrifft sich

Die Kulmbacher Gruppe übertraf eigenen Angaben zufolge im Geschäftsjahr 2022 mit 3,6 Millionen Hektolitern den Getränkeabsatz des Vorjahres mit 3,4 Hektolitern um 5,7 Prozent. Die Umsatzerlöse der Unternehmensgruppe entwickelten sich mit 261,3 Millionen Euro nach eigenem Bekunden ebenso besser als prognostiziert und lagen damit um 8,6 Prozent über dem Vorjahreswert.

Die Absatzentwicklung der Kulmbacher Gruppe sei vor allem durch die solide Entwicklung der Wachstumsmarke Mönchshof sowie durch das überproportionale Wachstum von Keiler und Bad Brambacher gestützt worden. Darüber hinaus hätten die regional verankerten Pilsmarken Kulmbacher, Sternquell, Würzburger Hofbräu und Scherdel von der Neubelebung der Gastronomie profitiert, was sich in Summe positiv auf den Gesamtabsatz ausgewirkt habe.

Die Umsatzerlössteigerung sollen laut Unternehmensangaben aus einer Kombination von Absatzmengensteigerungen und durchgesetzten Preiserhöhungen resultiert haben. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 13,2 Millionen Euro und habe damit das EBIT des Vorjahres (11,3 Millionen Euro) übertroffen. Der Free Cashflow erreichte mit 7,6 Millionen Euro den prognostizierten Wert. Insgesamt stuft der Vorstand die finanzielle Lage des Konzerns unverändert als nachhaltig solide ein.

Vor allem das wiederkehrende Gastronomiegeschäft ohne jegliche Corona-Beschränkungen soll nach Angaben der börsennotierten Brauerei  zu einer stärkeren Nachfrage nach Fassbier mit einem Anstieg von +65,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr geführt haben. Gegenläufig hingegen habe sich der Flaschenbierabsatz im Lebensmittel- und Getränkeeinzelhandel um -0,7 Prozent entwickelt haben. Die Exportabsatzmengen sollen mit knapp eine Plus von 2 Prozent über dem Vorjahr gelegen haben. Nach dem Wegfall der Corona-Maßnahmen seien laut Kulmbacher auch im Feste- und Veranstaltungsgeschäft erhebliche Absatzmengen generiert worden sein. Das Absatzmengenniveau vor der Pandemie sei jedoch noch nicht ganz erreicht worden sein.

Bezogen auf das Biersegment sei die Absatzmenge der Kulmbacher Gruppe ohne Berücksichtigung der Lohnfertigungsmengen mit 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, dabei sollen alle Absatzkanäle der Kulmbacher Gruppe gegenüber dem Vorjahr eine positive Entwicklung gezeigt haben. Die höchsten Zuwächse seien in der Gastronomie mit +52,1 Prozent und im Veranstaltungs- und Festgeschäft erzielt worden sein.

Im Segment der alkoholfreien Erfrischungsgetränke habe die Marke Bad Brambacher die Absatzmenge des Vorjahres mit 15,3 Prozent übertreffen können, heißt es von Seiten des Unternehmens. Zu den Wachstumstreibern habe vor allem die Gartenlimonade gehört, die bei den Konsumenten unverändert im Trend liege. Insgesamt habe laut Kulmbacher die Marke Bad Brambacher mit ihren Produkten eine bessere Entwicklung als die gesamte Mineralbrunnenbranche aufweisen können. //gz

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.