Trifft Gastronomen und Brauer in Baden-Württemberg hart: die 2G+ Regel, die seit Freitag für Restaurantbesuche gilt. Foto: Kristine Rütten - Stock.Adobe.com
Trifft Gastronomen und Brauer in Baden-Württemberg hart: die 2G+ Regel, die seit Freitag für Restaurantbesuche gilt. Foto: Kristine Rütten - Stock.Adobe.com

Brauer kritisieren schärfere Regeln in Baden-Württemberg

Die am Freitag von der Landesregierung in Baden-Württemberg beschlossenen Verschärfungen der bisherigen Corona-Regeln sorgen für große Besorgnis in der Gastronomie- und Brauereibranche. Dies teilte der Baden-Württembergische Brauerbund in einer Pressemitteilung mit. Besonders die 2G-plus-Regelung im Land und der damit benötigte negative Corona-Test, der schon ab Samstag bei einem Restaurantbesuch vorzuweisen ist, wird als „politischer Affront“ eingestuft. Ohne Ankündigungsfrist und ausreichende Testmöglichkeiten setze das Land Baden-Württemberg die härtesten Maßnahmen gegenüber der Gastronomie mitten in der Weihnachtszeit durch.

„Die verschärften Bestimmungen der Landesregierung kommen für die Gastronomie einem faktischen Lockdown gleich. Die Branche war zu keinem Zeitpunkt Pandemietreiber und wird nun damit als eine Art Sündenbock abgestraft Die aktuelle Testinfrastruktur ist zudem unzureichend. Hier müssen Bund und Länder massiv nachbessern. In jedem Fall muss auch das geschulte Gastro-Personal, zum Beispiel nach einer Fortbildung, COVID-Testungen durchführen dürfen. Selbst dann bleibt fraglich, ob sich doppelt geimpfte Person in ihren Mittagspausen in eine Gastronomie begeben, wenn sie sich vorher extra hierfür testen lassen müssen. Weihnachtsfeiern sind damit quasi per Landesgesetz abgesagt worden. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Landesregierung mit dieser überharten Maßnahme auch an die betroffenen Branchen denkt und diese mit unbürokratischen Hilfen zeitnah entschädigt. Mit großem Verständnis unterstützt der Verband das Bestreben gerichtlich gegen diese überharte Maßnahme vorgehen zu wollen“, so der Geschäftsführer des Brauerbundes, Hans-Walter Janitz.

Der Baden-Württembergische Brauerbund fordert für die aktuell getroffenen Entscheidungen entsprechende und schnelle Entschädigungen für die betroffenen Gastronomen und Brauer und spricht sich in diesem Zusammenhang ganz klar für eine allgemeine Impfpflicht aus, wie es in der Mitteilung heißt. Die Brauer im Land hätten seit Beginn der Pandemie mit historischen Absatzeinbußen zu kämpfen. Allein von Januar bis Oktober 2021 sei der steuerpflichtige Bierabsatz in Baden-Württemberg um weitere 29,9 Millionen Liter Bier gesunken. Die angekündigte Regelung schade der Branche besonders, weil in den angrenzenden Bundesländern eine solch überharte Verschärfung nicht bestehe.

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