Präsident Pierre Jean Larraqué übernimmt Cheval Quancard (Foto: ANAKA)
Präsident Pierre Jean Larraqué übernimmt Cheval Quancard (Foto: ANAKA)

Mega-Deal in Bordeaux

Die bordelaiser Gruppe Larraqué Vins International (LVI) übernimmt das Unternehmen Cheval Quancard, ebenfalls aus Bordeaux. Das gab LVI gegenüber WEINWIRTSCHAFT bekannt. Am 29. Juli wurde ein entsprechender Vertrag unterzeichnet.

Der bisherige Besitzer von Cheval Quancard, Roland Quancard, wird aus dem 1844 gegründeten Familienunternehmen ausscheiden. Bei LVI komplettiert Cheval Quancard nun das Trio der Tochtergesellschaften neben den zwei bestehenden Unternehmen, Pierre Jean Larraqué Estates und Haussmann Famille. Mit der Übernahme verfügt die Gruppe nun über ein Portfolio von elf Weingütern.
LVI erklärt, dass sie »mit der Integration eines neuen Cru-Bourgeois und eines Saint-Estèphe« die Zielsetzung der Premiumisierung weiter vorantreiben und ihre Position gegenüber den großen Konzernen der Weinindustrie verstärken wollen. 

20 Mill. Euro

Die Investition betrage insgesamt etwa 20 Mill. Euro, so das Unternehmen. Angestrebtes Ziel der Gruppe sei es, mit der Übernahme von Cheval Quancard bis Ende des Jahres einen Umsatz von etwa 67 Mill. Euro erzielen. Mittelfristig plane man die 100-Mill.-Euro-Marke zu knacken. 2019 hatte LVI nach eigenen Angaben einen Umsatz von 65 Mill. Euro erzielt. Hauptmarkt ist Frankreich mit einem Anteil von über 80 Prozent,15 Prozent gehen ins Ausland. 

Die 1988 gegründete Tochtergesellschaft Pierre Jean Larraqué hat mehrere Châteaux aus Bordeaux im Vertrieb und ist selbst Produzent von Terroir-Marken. Haussmann Famille steht für eigene Marken, wie »Haussmann Baron Eugene« und ist damit hauptsächlich im LEH unterwegs. Mit Cheval Quancard, das auch die Marken »Hortense« und »Clémence« mitbringt, will LVI nun vermehrt den Fachhandel und Horeca-Kanal erreichen.  
LVI plant, seinen Hauptsitz 2024 in den bisherigen 8,6 Hektar großen Stammsitz von Cheval Quancard in Carbon Blanc zu verlegen. ITP

Ausgabe 8/2024

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