Auf der Banderole des Prosecco befindet sich das Logo des Konsortiums, die Ursprungsbezeichnung, der Goldrand, bei dem das »G« für »Garantita« steht, und eine für jede Flasche einzigartige Verfolgungsnummer
Auf der Banderole des Prosecco befindet sich das Logo des Konsortiums, die Ursprungsbezeichnung, der Goldrand, bei dem das »G« für »Garantita« steht, und eine für jede Flasche einzigartige Verfolgungsnummer

Spannende Bilanz für Prosecco Superiore DOCG

Der Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG hat nicht nur 2019 Rekordzahlen erzielt, sondern auch im ersten Quartal 2020 hohe Zuwächse verzeichnet. 

Das Konsortium stellte seinen jährlichen »Rapporto Economico« erstmalig in einer Videokonferenz vor. Dank der großzügigen Ernte von 2018 wurde 2019 mehr Prosecco Superiore DOCG produziert und verkauft als je zuvor, insgesamt 92,1 Mill. Flaschen. Die Steigerung beträgt zwar nur übersichtliche 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, muss jedoch im Kontext einer stabilen Rebfläche gesehen werden. Die DOCG hat mit 8.431 Hektar die Grenze ihrer Ausdehnungsmöglichkeiten erreicht. Die Wertsteigerung fällt mit 1,2 Prozent ein wenig geringer aus.

Das Konsortium gibt an, dass der Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG inklusive der Rive-Qualitäten (ohne Frizzante) auf dem nationalem Markt mit einem Verkauf von knapp 50 Mill. Flaschen einen Umsatz von 296 Mill. Euro (56,3%) erreicht hat. Im Exportgeschäft nahmen die Hersteller für den  Absatz von 38,63 Mill. Flaschen rund 202 Mill. Euro (43,7%) ein.

Der 19-seitigen »Kurzanalyse« des Wirtschaftsrapports sind die Veränderungen der Zahlen gegenüber 2018 zu entnehmen. In Italien kamen die Schaumweine der DOCG auf einen um 1,1 Prozent gestiegenen Durchschnittspreis pro Flasche (5,94 Euro), der Absatz sank jedoch um 6,8 Prozent und der Wert um 5,7 Prozent. Im Ausland schwollen die Verkäufe um 17,2 Prozent an, aber der Verkaufswert hinkte mit 15,8 Prozent ein wenig nach, was sich auf einen um 1,1 Prozent gefallenen Mittelwert der Flasche auf 5,23 Euro niederschlägt.

Die glorreichen Sieben im Export
Die Entwicklung auf den sieben stärksten internationalen Märkten ist sehr unterschiedlich ausgefallen. Großbritannien hat sich mit einem kolossalen Absatzsprung von 99,9 Prozent auf 12,73 Mill. Flaschen katapultiert, womit Deutschland erstmals seine Position als Nummer Eins verliert. Die Wertsteigerung in UK fiel mit 83,1 Prozent (auf 62,9 Mill. Euro) allerdings deutlich geringer aus. 

Der deutsche Markt konsolidierte sich mit einem Verkaufsplus von 1,7 Prozent auf knapp 6,75 Mill. Flaschen, gab jedoch mit 39,5 Mill. Euro schöne 7,5 Prozent mehr als 2018 für die Spumante-Qualitäten aus.

Die Schweiz, immer noch auf der dritten Position, nahm mit 5,19 Mill. Flaschen 8,3 Pozent weniger Prosecco Superiore ab und gab 25,14 Mill. Euro (-9,6%) aus. 

Der Absatzverlust von 6,7 Prozent in den USA ist gegenüber einer Wertsteigerung von 4,9 Prozent gut zu verkraften. Sie nahmen 2,85 Mill. Flaschen für knapp 15,7 Mill. Euro ab. 

Österreich trinkt sich um 6,2 Prozent auf 1,6 Mill. Flaschen hoch, greift jedoch zu günstigeren Qualitäten (+2,6% Wert/8,15 Mill. Euro). 

In Kanada verliert der Superiore DOCG sowohl Absatz (-6,9%/knapp 1,1 Mill. Fl.) als auch Umsatz (-5,1%/5,4 Mill. Fl.).

Der Frizzante-Verkauf ist bei der Analyse generell nicht berücksichtigt worden. Er macht nur noch 2,3 Prozent der Gesamtproduktion und 1,9 Prozent des Verkaufswertes aus.

Starke Zahlen in Italiens LEH im 1.Quartal 2020
Laut Erhebungen von IRI Infoscan hat der Verkauf von Prosecco Superiore DOCG in den italienischen Supermärkten stark zugelegt. Im 1.Quartal 2020 schwoll der Umsatz mit 18,6 Prozent gegenüber 2019 sogar stärker an als der Absatz mit 16,8 Prozent. Die Italiener wollten sich ihren Aperitivo offensichtlich trotz geschlossener Bars und Restaurants nicht nehmen lassen. VC

Ausgabe 9/2024

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