Nach drastischem Einbruch erholt sich der Weinimport wieder
Nach drastischem Einbruch erholt sich der Weinimport wieder

Genesung

Die zuletzt verfügbaren Daten des Statistischen Bundesamtes zu den deutschen Weinimporten spiegeln den Einbruch und die allmähliche Erholung im Zuge des Impffortschritts in der Corona-Pandemie gut wider. 

März vor einem Jahr, genau genommen am 13. und 17. März 2020, beschlossen Bund und Länder den ersten Lockdown nach Ausbruch der Corona-Pandemie und legten damit viele geschäftliche und gesellschaftliche Aktivitäten für lange Zeit auf Eis.

Auch die Weinimporte brachen damals dramatisch ein, was sich heute im Gegenzug in Form satter Steigerungsraten in der Statistik bemerkbar macht. Im März 2021 wurden insgesamt 1,256 Mill. Hektoliter Wein im Wert von 258 Mill. Euro nach Deutschland importiert. Das waren im Vergleich zum März 2020 satte 31,1 Prozent mehr Menge mit einer wertmäßigen Steigerung von plus 14,1 Prozent. Damit hält der positive Trend wachsender Weinimporte im sechsten Monat in Folge an. 

Auf die 12-Monatsperiode von April 2020 bis März 2021 bezogen ergibt sich bereits wieder eine wertmäßige Steigerung von plus 1,1 Prozent auf 2,556 Mrd. Euro. Mengenmäßig liegen die Importe mit 4,1 Prozent allerdings noch im Minus. Der Durchschnittserlös beim Import lag bei 1,84 Euro pro Liter.

Hauptverantwortlich für das wertmäßige Minus sind die Importe der sogenannten »anderen Weine«, zu denen hauptsächlich Verarbeitungs- und Tafelweine ohne nähere Herkunftsbezeichnung zählen, die jedoch mit knapp 10,2 Mill. Hektoliter das Gros der Importe ausmachen. Sie wurden und werden schlichtweg etwas billiger eingekauft. Weitgehend stabil bleiben im Unterschied dazu die Weine der Kategorie Qualitätsweine mit einem Volumen von 2,275 Mill. Hektolitern. In der Menge fast unverändert konnten sie im Wert um 2,9 Prozent zulegen. 

Von den knapp 230 Mill. Litern Qualitätswein mit näherer Herkunftsangabe stammen knapp 100 Mill. Liter aus Italien gefolgt von Spanien mit rund 60 Mill. Litern und Frankreich mit 36 Mill. Litern. Allerdings erzielen französische Herkunftsweine mit einem Durchschnitt von 5,47 Euro pro Liter einen mehr als doppelt so hohen Erlös wie Herkunftsweine aus Spanien mit 2,45 Euro pro Liter. 

Wichtigstes Importland bleibt Italien mit rund 5 Mill. Hektolitern gefolgt von Frankreich, Spanien, Südafrika, USA, Österreich, Australien, Chile, Portugal und Neuseeland. Das Importweingeschäft scheint sich wie das übrige Leben allmählich wieder zu normalisieren. HP

Ausgabe 9/2024

Themen der Ausgabe

Wein im Klimawandel (Serie): Standorte

Wo wird Wein in Zukunft wachsen – und wo nicht?

50 Jahre Mainzer Weinbörse

Die bewegte Geschichte der Premium-Verkostung.

VDP-Vorverkostung

Die besten Weine der diesjährigen Weinbörse. Vorab probiert und für Sie bewertet.