Die Rotkäppchen-Mumm-Geschäftsführung v.l.: Dr. Mike Eberle (COO), Christof Queisser (CEO) und Frank Albers (CFO). (Foto: Rotkäppchen-Mumm)
Die Rotkäppchen-Mumm-Geschäftsführung v.l.: Dr. Mike Eberle (COO), Christof Queisser (CEO) und Frank Albers (CFO). (Foto: Rotkäppchen-Mumm)

Rotkäppchen-Mumm weiter auf Erfolgskurs

Wie Rotkäppchen-Mumm in der heutigen digitalen Pressekonferenz mitgeteilt hat, konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr sowohl wert- als auch mengenmäßig zulegen.

Rotkäppchen-Mumm hat das Jahr 2020 nach eigenen Angaben mit einem Gesamtumsatz von 1,2 Milliarden Euro (2019: 1,114 Mrd. Euro) abgeschlossen. Sekt & Co. habe auf 594 Millionen Euro (2019: 584 Mio. Euro) zulegen können. Die Sparte Wein steigerte sich um 45 Millionen Euro auf 228 Millionen Euro und auch bei den Spirituosen konnte das Unternehmen mit einem Umsatz von 378 Millionen Euro (2019: 347 Mio. Euro) Wachstum verzeichnen.

Der Gesamtabsatz habe sich von 310 Millionen Flaschen (2019) auf 330 Millionen Flaschen im vergangenen Jahr gesteigert. Die durch die Lockdowns bedingten Verluste in der Gastronomie seien durch eine Verlagerung des Einkaufsverhaltens in den LEH aufgefangen worden. Dabei habe der Marktanteil im deutschen Sektmarkt 2020 bei 50 Prozent gelegen, im Spirituosenmarkt bei 8 Prozent und im Weinmarkt bei 4 Prozent.

Entwicklung nach Kategorien

Wie Christof Queisser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien, im Rahmen der Pressekonferenz erläuterte, entwickelte sich das Segment Sekt und Champagner mit 352 Millionen verkauften Flaschen weitestgehend stabil. Die Rotkäppchen-Flaschengärungen hätten ein Plus von 2 Prozent erzielt, was den Trend zu Premiumisierung verdeutliche. Die Marke Rotkäppchen verbuche im LEH insgesamt einen Marktanteil von 36,2 Prozent, die Marke Mumm liege bei 6,0 Prozent.

Vor allem über die Entwicklung der weinhaltigen Getränke habe sich das Familienunternehmen freuen können. So legte diese Kategorie im vergangenen Jahr um insgesamt 18 Prozent zu. Mit den Rotkäppchen Fruchtseccos würden zudem neue Käufergruppen angesprochen, weshalb sich das Segment über einen Marktanteil von 21 Prozent freuen kann.

Auch die alkoholfreien Sekt-Varianten sorgen als stetig wachsendes Segment für Freude bei Rotkäppchen-Mumm. Die Marke Rotkäppchen Alkoholfrei halte derzeit einen Marktanteil von 32 Prozent, die Premium-Variante Mumm Alkoholfrei liege bei einem Marktanteil von 9 Prozent.

Im Weinsegment habe man laut Queisser im Jahr 2020 12 Millionen mehr Flaschen als im Vorjahr verkauft und damit dem Absatz um 9 Prozent und den Umsatz um 11 Prozent gesteigert. Der größere Anstieg beim Umsatz liege jedoch nicht an Preiserhöhungen, sondern auch hier daran, dass die Konsumenten verstärkt zu Premiumprodukten greifen.

Bei den deutschen Markenweinen habe das Unternehmen einen Umsatz von 41 Millionen Euro erzielt, die italienische Marke Doppio Passo zeigt sich mit einem Umsatz von 103 Millionen Euro als klarer Marktführer (2020: +12,5 Prozent Marktanteil) in ihrem Segment. Die stärkste Wachstumsmarke 2020 sei 1112 mit 67 Millionen verkauften Flaschen, was einem Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Für das Segment der Spirituosen vermeldet Queisser einen Absatz von 66 Millionen Flaschen im vergangenen Jahr. Großes Potenzial für die kommenden Jahre sieht er bei handwerklichen Produkten wie Craft-Kornbrand.

Ausblick 2021

Das laufende Jahr wird nach Angaben von Christof Queisser erneut ein herausforderndes. Das Konsumentenverhalten habe sich geändert und Rotkäppchen-Mumm müsse Produkte und Innovationen neu denken. Auch der Markt habe sich durch die Konsolidierung im Handel stark verändert. Der Vorsitzende der Geschäftsführung geht dennoch davon aus, dass die festlichen Anlässe nach und nach zurückkommen werden und sich der In- und Out-of-Home-Konsum auf lange Sicht wieder ausgleichen werden. 

Für Rotkäppchen-Mumm steht in diesem Jahr mit der Errichtung der Rotkäppchen Markenwelt Freyburg zudem ein Großprojekt an, in das das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 10 Millionen Euro investieren wird. Baubeginn soll im Frühsommer 2021 sein, wie Dr. Mike Eberle, Geschäftsführer Produktion, Qualitätsmanagement, Technik, Einkauf und Supply-Chain-Management, während der Pressekonferenz angibt. Die Eröffnung sei für Ende 2022 oder Anfang 2023 geplant. // lg

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.