Paolo Castelletti, Generalsekretär der UIV
Paolo Castelletti, Generalsekretär der UIV

Italiens Export verlangsamt

Die Unione Italiana Vini (UIV) hat die jüngsten Exportzahlen des Statistikamtes Istat ausgewertet. Von Januar bis April 2022 führte Italien 653 Mill. Liter Wein aus, was ein zartes Plus von 1,1 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode bedeutet. Der Wert erhöhte sich hingegen um 12,6 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro, was laut UIV auf den Anstieg der Inflation zurückzuführen ist. 

Die Schaumweintypologie bleibt mit einem Zuwachs von 15 Prozent die treibende Kraft bei den Ausfuhren, während abgefüllter Stillwein und Frizzante je um ein Prozent nachgegeben haben. Deutschland hat in diesem Zeitraum 12 Prozent mehr Spumante importiert, aber 6 Prozent weniger Stillwein. Auch die USA legten beim Spumante zu (+6%) und verlangsamten bei den Stillweinen (–3%). In Großbritannien wuchsen beide Typologien, Britzler um 33 Prozent, Stillweine um 7 Prozent.
 

Rote Zahlen im April

Der Monat April ist der erste in diesem Jahr, in dem die Folgen diverser Krisen und Teuerungen deutlich spürbar sind. Die Exportmenge ging um 11 Prozent gegenüber April 2021 zurück, der Wert um ein Prozent. Abgefüllter Stillwein leidet am meisten mit einem Minus von 13 Prozent, Fasswein verliert 9 Prozent und selbst der Spumante gibt nach (–4%).

»Wie die UIV vorausgesehen hatte, hat die Nachfrage für italienischen Wein im April eine erste Abschwächung erfahren. Wir sehen für die kommenden Monate eine noch deutlichere Trendwende voraus. Das belastet den Sektor. Er leidet bereits unter einer Eskalation der Energie-, Transport- und Rohstoffkosten, die das Endprodukt im Durchschnitt um etwa 30 Prozent verteuern kann. Hinzu kommt eine Zunahme der Weinbestände Ende Juni von 3,8 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021, wovon mit 7,6 Prozent besonders die IGT-Qualitäten betroffen sind. Das führt zu Preisspekulationen nach unten«, so Paolo Castelletti, Generalsekretär der UIV.  VC

Ausgabe 8/2024

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