Das katalonische Sekthaus Codorníu wird sich von 79 Mitarbeitern trennen, wie spanische Medien am Dienstag berichteten. Den Angestellten sei am Montag mitgeteilt worden, dass 10 Prozent der Arbeiterschaft aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen entlassen wird. Gut 43 Personen in der Zentrale von Sant Adurní d‘Anoia sind betroffen, 26 Personen in den Anlagen von Esplugues de Llobregat und zehn Angestellte in Raimat, wie die Tageszeitung La Vanguardia schreibt. Wie das Unternehmen zudem mitteilte, sollen die noch 26 angestellten Mitarbeiter aus Esplugues in der Zentrale unterkommen. Insgesamt solle die Trennung möglichst sozialverträglich über die Bühne gehen, und der Personalabbau auch über Frühpensionierungen stattfinden.
Die Maßnahmen, so La Vanguardia, zielten darauf ab, die Prozesse in der Zentrale weiter zu verschlanken und sich vornehmlich auf die Arbeit in den eigenen Weingärten zu konzentrieren. Man wolle künftig mehr auf Qualität setzen und den Ausbau von wertvollen Marken weiter vorantreiben.
Gut 55 Prozent der Unternehmensgurppe Codorníu Raventós wurden im Oktober 2018 von der Carlyle Investmentgruppe für 390 Mill. Euro gekauft. Eine der ersten Handlungen des neuen Mehrheitseigentümers war die Halbierung des Vorstands, von elf Mitgliedern wurden fünf entlassen. In einer ähnlichen Maßnahme hatte Carlyle jüngst angekündigt, das Europa-Geschäft von Accolade Wines künftig in London zu bündeln.
Das spanische Newsportal economiadigital.es zitiert den Codorniu-Vorstandsvorsitzenden Ramón Raventós, der jetzt in einem Brief an die Belegschaft die umstrittenen Maßnahmen rechtfertigt: »Es ist der einzige Weg, um die Zukunft des Unternehmens für die kommenden Generationen und für die Branche zu sichern.«
Für die Belegschaft ist es die zweite Kündigungswelle innerhalb von zwei Jahren. Codorníu hatte im Mai 2017 schon 71 Personen entlassen. mz
