Die Pfungstädter Brauerei benötigt Investitionen im hohen einstelligen Millionenbereich. (Foto: Pfungstädter Brauerei)
Die Pfungstädter Brauerei benötigt Investitionen im hohen einstelligen Millionenbereich. (Foto: Pfungstädter Brauerei)

Pfungstädter Brauerei sucht Investoren

Die Pfungstädter Brauerei will sich für Investoren öffnen, um nachhaltig wachsen zu können. Ohne fremdes Kapital sei eine weitere Expansion nicht zu finanzieren.

Damit die Pfungstädter Brauerei ihre Auslastung erhöhen und nachhaltig wachsen kann, ist sie nun auf der Suche nach Investoren. Die Privatbrauerei habe ihre neuen Premium-Biere zwar in Auslandsmärkten erfolgreich einführen können, ohne fremdes Kapital sei die weitere Expansion jedoch nicht zu finanzieren. Vor allem der sinkende Bierabsatz in der regionalen Gastronomie erfordere einen rechtzeitigen Kurswechsel, heißt es seitens der Brauerei.

„In der gegenwärtigen Größe können wir als Privatbrauerei in Familienbesitz nicht überleben. Mit den Sanierungsmaßnahmen, die wir seit 2017 umsetzen, konnten die Kosten um 2,5 Millionen Euro gesenkt, das Sortiment optimiert und das Exportgeschäft weiter ausgebaut werden. Trotzdem reichen diese Erfolge nicht aus, um die Verluste aus eigener Kraft auszugleichen. Die Gesellschafter, die sich am 1. Juni trafen, wollen jetzt noch rechtzeitig umsteuern und Geldmittel über einen Investor einwerben“, erläutert Geschäftsführer Stefan Seibold. Das Ziel der Brauerei sei es, den Geschäftsbetrieb als Ganzes zu erhalten, um so die rund 100 Arbeitsplätze auch in Zukunft zu sichern.

Um neue Märkte im In- und Ausland zu erschließen und den Bierabsatz in die Zielrichtung von 250.000 Hektolitern pro Jahr (derzeit sind es rund 200.000 hl) zu erhöhen, seien Investitionen im hohen einstelligen Millionenbereich nötig, berichtet die Pfungstädter Brauerei. Gerade im Handel und im Export werde zunehmend Bier in Dosen nachgefragt. Um in diesen Märkten wachsen zu können, müsse die Brauerei Anlagen zur Abfüllung kleiner Dosen aufbauen.

„Noch haben wir Luft bis Ende nächsten Jahres und können eine Ausproduktion vermeiden. Wir sprechen deshalb Interessenten aus dem In- und Ausland an und haben auch bereits erste vielversprechende Gespräche mit Interessenten geführt“, sagt Seibold.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.