Edwin Schrank, Weinkönigin Anastasia Kronauer und Klaus Schneider (Foto: Klein)
Edwin Schrank, Weinkönigin Anastasia Kronauer und Klaus Schneider (Foto: Klein)

»Neidischer Herbst« in der Pfalz

Beim Herbstlichen Kamingespräch des Pfälzer Weinbauverbandes gaben die Verantwortlichen eine vorsichtige Einschätzung der zu erwartenden Erntemenge ab. Diese läge nach Aussagen von Weinbaupräsident Schneider etwa 10 bis 15 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Das entspräche einer Menge von rund 2 Mio. hl für den 2016er Jahrgang. Dr. Jürgen Oberhofer, Leiter der Abteilung Weinbau am DLR Rheinpfalz, sprach von einem »sehr neidischen Herbst« mit starken lokalen Schwankungen, die hauptsächlich auf den Peronosporabefall zurückzuführen seien. Die größten Probleme hätte es im ökologischen Weinbau gegeben, da die Peronospora mangels geeigneter Pflanzenschutzmittel nicht effektiv bekämpft werden konnte. Teilweise sei es sogar zu Totalausfällen gekommen. Mit den Qualitäten zeigten sich die Offiziellen sehr zufrieden. »Nach dem verregneten Frühsommer hatte wohl niemand mit so tollen Qualitäten gerechnet«, freute sich Klaus Schneider. Im Anschluss präsentierte Dr. Detlev Janik, Geschäftsführer Pfalzwein e. V., die Kampagne für die »geschützte Ursprungsbezeichnung Pfalz«. Diese soll Verbraucher in ganz Deutschland auf die geschützten Ursprungsbezeichnungen (g. U.) aufmerksam machen. Schneider sieht in den mit der g. U. verbundenen Regelungen eine große Chance für die Weinerzeuger. Über Lastenhefte könnten sie ihre Angelegenheiten im Rahmen gesteckter EU-Vorgaben selbst regeln. Dadurch könnten sie in Zukunft schneller und selbstbestimmter handeln. Allerdings, so Schneider, sei vielen Winzern noch gar nicht bewusst, dass es die »g. U. Pfalz« längst gibt. Hier bestehe noch Aufklärungsbedarf innerhalb der Branche. (hk)

ddw 08/24 vom 19. April 2024

Themen der Ausgabe

Weinbau

Die neue Humustheorie

Interview

ddw im Gespräch mit Ron Richter von klimafarmer
und Philipp Wedekind vom Weingut Wedekind

Kellertechnik

Entwässerungssysteme richtig planen