Asiatischer Schädling ist im Anflug

Die Kirschessigfliege könnte ernste Schäden bei den Weintrauben anrichten. Die Weingärtner in Württemberg müssen notfalls mit einer Bekämpfung reagieren. Die Kirschessigfliege fürchten die südbadischen Weingärtner schon seit ihrem ersten Auftauchen in ihrer Region vor 3 Jahren. Dieses Jahr könnte das eingewanderte Insekt zu einem ernsten Problem auch in Württemberg werden.

Präsident Hohl vom Württembergischen Weinbauverband: Die Weingärtner haben überwiegend ihre Pflegemaßnahmen in den Weinbergen abgeschlossen und greifen wenige Wochen vor der Lese nur äußerst ungern noch einmal zur Spritze um eine Pflanzenschutzmaßnahme durchzuführen. Andererseits könnten die Trauben, die als letztes Obst reif wird, in den kommenden Wochen mit einer großen Population an Kirschessigfliegen konfrontiert werden. Hohl: Die Weingärtner stünden Gewehr bei Fuß. Gleichwohl gebe es keinen Grund zur Panik. Vorbeugend sei in des geboten: "Wenn der Befall bei den Trauben vorhanden ist, dann ist es zu spät."

Für die Weinbaubetriebe bedeutet dies viel zusätzliche Arbeit. Zur Zeit wird ein Monitoring in den Weinbergen durchgeführt. So soll die Populationsdichte des Schädlings erfasst werden. Wenn eine größere Anzahl von Fliegen in den Fallen vorgefunden wird, kann örtlich eine Bekämpfung mit einem auch im biologischen Anbau zugelassenen Mittel notwendig werden. Für Hohl ist der Einsatz eines Pflanzenschutzmittels die letzte Möglichkeit. Bevor es aber zu größeren Schäden an den Trauben kommt, muss eine Bekämpfung der Kirschessigfliege stattfinden. Die Verunsicherung bei den Weingärtnern ist groß. Weinbaupräsident Hohl wünscht sich deshalb einen trockenen Nordostwind und mittlere Temperaturen, denn die Erfahrungen der Winzer in Südtirol, die unter der Kirschessigfliege die letzten Jahre heftig zu leiden hatten zeigt, dass bei solchen Witterungsbedingungen sich die Kirschessigfliege nicht wohl fühlt und somit der Befall kräftig eingegrenzt wird. Bisher ist in den Weinbergen alles im grünen Bereich und die Weingärtner erwarten eine guten Jahrgang 2014.

ddw 08/24 vom 19. April 2024

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