Eine Umfrage des Deutschen Brauer-Bundes ergab, dass 52 Prozent der Konsumenten Kalorienangaben auf alkoholischen Getränken begrüßen würden. (Foto: nenetus - Adobe.Stock.com)
Eine Umfrage des Deutschen Brauer-Bundes ergab, dass 52 Prozent der Konsumenten Kalorienangaben auf alkoholischen Getränken begrüßen würden. (Foto: nenetus - Adobe.Stock.com)

Europas Brauer bekennen sich zu Transparenz

Wie der Deutsche Brauer-Bund mitteilt, haben Brauereien in Europa in allen Staaten auf freiwilliger Basis die Kennzeichnung von Zutaten und Kalorien auf ihren Produkten eingeführt. Bislang sind alkoholhaltige Getränke im europäischen Lebensmittelrecht von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen.

Der Dachverband „The Brewers of Europe“ habe diese Woche zu den Erstunterzeichnern des EU-Verhaltenskodex für verantwortungsvolle Geschäfts- und Marketingpraktiken in der Lebensmittelkette (Code of Conduct), der Unternehmen und Verbände zu einem nachhaltigen Wirtschaften verpflichtet, das über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht, angehört. Angestoßen worden sei diese Initiative von der EU-Kommission mit dem Ziel, gemeinsam mit der Lebensmittelwirtschaft einen nachhaltigen Wandel hin zu mehr Klimaschutz, Gesundheitsschutz und Transparenz in der Lebensmittelwirtschaft zu erreichen. Der neue Kodex ist Teil der „Farm to Fork“-Strategie der EU, mit der Europa die Land- und Ernährungswirtschaft vom Acker bis zum Stall modernisieren möchte. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides würdigte im Rahmen eines Gesprächs mit dem Verband die Initiative der Brauereien aus den 29 nationalen Mitgliedsverbänden der „Brewers of Europe“. Der Industrie komme eine Schlüsselrolle zu, wenn es um die Gesundheit der Bürger gehe.

„Schon längst stehen – im Unterschied zu anderen alkoholischen Getränken – bei jedem deutschen Bier dessen Zutaten auf dem Etikett. Seit dem Start unserer Initiative vor zwei Jahren wird von immer mehr Brauereien nun auch der Brennwert gekennzeichnet“, sagt Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes. Der Verband sieht darin „einen Beitrag zu besserer Verbraucherinformation und mehr Transparenz“.

In einer Umfrage im Auftrag des Brauer-Bundes hätten rund 52 Prozent der deutschen Konsumenten erklärt, sie fänden es gut, wenn künftig auf allen alkoholischen Getränken wie Bier, Wein oder Whisky die Kalorienangaben auf dem Etikett zu finden wären. Die Umfrage ergab aber auch, dass viele Verbraucher den Brennwert von Bier überschätzen: Insgesamt 42 Prozent der Befragten hätten den Kaloriengehalt eines Pilsbieres höher ein eingeschätzt als er tatsächlich ist, nämlich rund 40 kcal pro 100 ml. 31 Prozent hätten keine Antwort gewusst. Nur 19 Prozent hätten richtig gelegen.

Die 2019 gestartete Initiative des Deutschen Brauer-Bundes und des Verbandes der Privaten Brauereien Deutschland zur freiwilligen Kalorien-Kennzeichnung ist Teil des europäischen Projektes „Proud to be Clear“ – einer Kampagne des europäischen Dachverbandes „The Brewers of Europe“. Erklärtes Ziel dieser Kampagne ist es, bis Ende 2022 europaweit alle Biere mit den Zutaten und Brennwerten zu kennzeichnen. Nach Angaben der „Brewers“ befinden sich Europas Brauer auf der Ziellinie – auf 93 Prozent aller Bierflaschen und -dosen in Europa fänden sich bereits die Zutaten, auf über 86 Prozent der Brennwert (Kalorien/Joule). In Deutschland seien längst alle Biere mit Zutatenverzeichnissen versehen und bereits mehr als 90 Prozent des verkauften Volumens mit dem Brennwert. //chs

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GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.