Hotelier Armin Gross neben seinem Weinberg (Foto: Hotel Prinz-Luitpold-Bad)
Hotelier Armin Gross neben seinem Weinberg (Foto: Hotel Prinz-Luitpold-Bad)

Deutschlands höchster Weinberg steht im Allgäu

Der Allgäuer Hotelier Armin Gross aus Bad Hindelang darf ab sofort offiziell auf einer Fläche von 500 Quadratmetern gewerblich Wein anbauen.

Vor sieben Jahren hatte seine nicht genehmigte Rebpflanzung in 860 Höhenmetern noch für großes Aufsehen gesorgt. Im Mai 2008 pflanzte der Gastronom auf 20 Quadratmetern, die zum Grundstück seines Hotels Prinz-Luitpold-Bad gehört, zehn Rebstöcke der Sorten Solaris und Muscat blau zum Selbstverzehr. Auf einen Bericht in einem regionalen Onlinemedium folgte ein Schreiben der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) bezüglich einer „Anhörung wegen einer nicht genehmigten Rebfläche von Weinreben“, denn die zehn Reben waren bis dato nicht datenrechtlich erfasst. Armin Gross wurde aufgefordert, seine Rebstöcke zu roden oder die bewirtschaftete Fläche, sofern nicht größer als 1 Ar (100 Quadratmeter), als genehmigungsfreie Hobby-Rebanlage auszuweisen.

2011 erhielt Armin Gross vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten eine Landwirtschaftliche Betriebsnummer. Drei Anträge und sieben Jahre später kam endlich auch die Genehmigung, auf 500 Quadratmetern Reben zu pflanzen und Weinbau zu betreiben.

Die Rebsorten sind nach Angaben des alpinen Winzers bestens für das Klima geeignet. Jedes Jahr erreichten die Trauben der Sorte Solaris über 90 °Oechsle. Schon im Frühjahr 2019 möchte Gross die ersten 40 Liter im Hotel eigenen Ausschank vermarkten – in den nächsten vier Jahren soll sich diese Menge verfünffachen. Aufgrund von rechtlichen Bestimmungen darf der Wein keine Ortsbezeichnung führen. Er wird als „Deutscher Wein“ vermarktet. -hk-

ddw 08/24 vom 19. April 2024

Themen der Ausgabe

Weinbau

Die neue Humustheorie

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ddw im Gespräch mit Ron Richter von klimafarmer
und Philipp Wedekind vom Weingut Wedekind

Kellertechnik

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