Was passiert mit einer Hefekultur, die für sechs Minuten auf einer Steighöhe von circa 260 Kilometern in der Schwerelosigkeit verbleibt? Genau das will ein Team vom Weincampus Neustadt zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem BierProjekt Landau herausfinden. Diesen Juni gelangte der für den Flug präparierte, isolierte Hefestamm, der im Herbst zur Weinbereitung genutzt wurde, in einer Höhenflugrakete ins All. Nach kurzem Aufenthalt in der Schwerelosigkeit konnte die Rakete wieder sicher auf der Erde landen und wurde erfolgreich geborgen. Ziel des Projekts ist es, den Einfluss der Schwerelosigkeit auf die Hefe zu untersuchen und welche Rolle die Hefe bei der Versorgung von Menschen im All mit Vitamin B12 einnehmen könnte.
Neben ersten molekularbiologischen Untersuchungen zur Identifikation von Änderungen im Genom der Hefe werden außerdem kleine Mengen Wein und Bier mit den Weltall-Hefestämmen vergoren, verglichen und sensorisch bewertet. Dabei spielen auch die Besucher am Tag der offenen Tür am Weincampus Neustadt eine entscheidende Rolle, die als möglichst große Testgruppe am 1. September 2019 unter Laborbedingungen eine Blindverkostung der Weltall-Getränke durchführen sollen.
Für das Projekt verantwortlich sind Dominik Rödel vom BierProjekt Landau eG, Dr. Jens Hauslage vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. und Dr. Friederike Rex aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Maren Scharfenberger-Schmeer vom Weincampus Neustadt.
Weitere Informationen unter www.weincampus-neustadt.de.