Wenn Roland Leininger in den Ruhestand geht, steht mit Jonathan Schäfer in Oberrotweil ein Nachfolger bereit (Foto: Gerold Zink)
Wenn Roland Leininger in den Ruhestand geht, steht mit Jonathan Schäfer in Oberrotweil ein Nachfolger bereit (Foto: Gerold Zink)

Oberrotweil regelt Nachfolge

Die Winzergenossenschaft Oberrotweil ist bei der Suche nach einem Nachfolger für Geschäftsführer Roland Leininger fündig geworden. Seit Kurzem ist Jonathan Schäfer stellvertretender Geschäftsführer und wird den Posten von Leininger übernehmen, sobald dieser in den Ruhestand geht.

Der Wechsel wird voraussichtlich Ende des Jahres oder im ersten Quartal 2022 erfolgen. Schäfer wird dann zugleich, genauso wie Leininger Geschäftsführer der WG Jechtingen-Amoltern. Sehr frühzeitig, nämlich im Sommer vergangenen Jahres, hat die WG Oberrotweil Anzeigen geschaltet, um die Nachfolge in geordnete Bahnen zu lenken. »Das haben wir sehr bewusst rechtzeitig in die Wege geleitet«, betont Roland Leininger. 60 bis 70 Bewerbungen habe es gegeben, darunter etliche gute Kandidaten. Die Gespräche seien gemeinsam von den Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern der zwei Winzergenossenschaften geführt worden. »Jonathan Schäfer hat uns vollkommen überzeugt, die Entscheidung fiel einstimmig«, so Leininger. 

Schäfer wurde in Saarbrücken geboren, wohnt mit seiner Familie in Freiburg und verfüge über sehr gute Kenntnisse im Weinmarkt. Er habe viele Erfahrungen mit Kunden im Lebensmittel-, Getränke- und Fachhandel gesammelt. Zudem sei er mit 35 Jahren »jung und dynamisch« und kenne die Region und ihre Menschen gut. Schäfer ist ausgebildeter Wirtschaftspädagoge mit den Schwerpunkten Volkswirtschaftslehre und Unternehmensführung sowie Diplom-Betriebswirt mit den Schwerpunkten Marketing und Vertrieb. 

Er kann auf eine über zehnjährige Berufserfahrung in der Wein- und Spirituosenbranche in unterschiedlichen Vertriebs- und Führungspositionen zurückblicken. So war er unter anderem bei Moët Hennessy, Bacardi, Alfred Schladerer und zuletzt als National Key Account Manager bei Beam Suntory beschäftigt, wo er die strategische und operative Verantwortung für mehrere Kundengruppen mit rund 25 Mill. Euro Umsatz hatte. 

Was hat ihn gereizt, nach Oberrotweil zu wechseln? »Ich bin ein großer Weinfan und will regional wirken«, sagt Schäfer, der zuletzt drei bis vier Tage in der Woche nach Frankfurt gependelt ist. Er habe sich einen direkteren Kontakt zu Produkt und Kunden gewünscht. Da seine Frau aus einer Oberrotweiler Winzerfamilie stamme, habe er eine besondere Beziehung zu dem Ort. Schließlich seien die WG Oberrotweil und die WG Jechtingen-Amoltern mit einem Umsatz von rund 18 Mill. Euro mittelständische Unternehmen. 

»Wo wir stark sind, sollten wir stark bleiben. Zudem will ich in der Gastronomie und im Fachhandel erfolgreicher werden und vielleicht eine eigene Dachmarke für diese Gruppen schaffen«, sagt Schäfer zu seinen Zielen. Darüber hinaus möchte er den Vertrieb ausbauen, die Digitalisierung voranbringen und den Online-Shop der WG aktualisieren. 

»Die Zusammenarbeit macht Spaß. Es passt. Wir sind auf derselben Wellenlänge«, sagt Roland Leininger über seinen designierten Nachfolger. Außerdem sei Jonathan Schäfer realistisch, was den Markt betreffe. »Gleichzeitig hat er aber auch Ziele«, so Leininger. gz
 

Ausgabe 9/2024

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