Laut einer aktuellen Umfrage des Bundesverband des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) lag der Umsatzverlust im Januar erneut bei minus 50 Prozent im Vergleich zum Januar 2019.
Besonders betroffen von den Umsatzeinbußen seien neben den seit vielen Wochen geschlossenen Clubs und Discotheken (-93,8%), die Eventgastronomie (-79,4%) sowie die Stadt- und Tagungshotels (-59,0%). Bei den Betreibern der Ferienhotels lag der Verlust bei -40,7 Prozent. "Die Existenzängste nehmen in der gesamten Branche zu", meldet der Dehoga. Aktuell sähen 58,6 Prozent den Fortbestand ihres Unternehmens gefährdet. Das sei der schlechteste Wert seit März 2021.
Für den Bundesverband nicht unerwartet steige auch die Kurzarbeit wieder deutlich an. Umso wichtiger seien die aktuellen Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Demnach soll das erhöhte Kurzarbeitergeld bis zum 30. Juni fortgeführt werden. Zudem soll die maximale Bezugsdauer von 24 auf 28 Monate ausgeweitet werden. Auch die Bezuschussung der Ausbildungsvergütungen sollen dem Vernehmen nach im Rahmen des Programms ‚Ausbildungsplätze sichern’ fortgesetzt werden. „Ohne die Verlängerung der Corona-Sonderregelungen für das Kurzarbeitergeld, wäre der Verlust von Arbeitsplätzen programmiert gewesen“, erklärt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Deshalb sei man sehr erleichtert, dass Bundesarbeitsminister Hubertus Heil jetzt die Verlängerung dieser Corona-Sonderregelungen angekündigt habe, so Zöllick.
Allerdings gibt es aus Sicht der Dehoga Nachbesserungsbedarf: „Nicht nachvollziehbar ist für uns, dass die Sozialversicherungsbeiträge ab dem 31. März gar nicht mehr erstattet werden" Zöllick weiter: „Aus unserer Sicht ist es unerlässlich, rückwirkend zum 1. Januar die volle Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge wieder vorzunehmen. Seit dem 1. Januar werden diese nur zu 50 Prozent erstattet und belasten jetzt schon zusätzlich unsere hart getroffenen Betriebe.“ Die Unternehmer wurden auch gefragt, was sie aktuell als besonders relevant für die Zukunftssicherung ihrer Betriebe erachten.
Bei den genannten Maßnahmen steht an vorderster Stelle:
- Die Entfristung der Mehrwertsteuersenkung auf Speisen (75,7%).
- Es folgen die Abschaffung der 2G Plus-Regelungen (73,3%).
- Gefordert wird eine erneute Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Getränke (67,6%).
„Die Entfristung der Mehrwertsteuersenkung wäre jetzt nicht nur ein Mut machendes Signal und ein Zeichen der Wertschätzung, sondern eine Maßnahme, die die Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärkt“, plädiert Dehoga-Präsident Zöllick. BV/pip