Die Önologenvereinigung Assoenologi, das Agrarmarktinsitut Ismea (Istituto di Servizi per il Mercato Agricolo Alimentare) und der Produzentenverband Unione Italiana Vini vereinigten in diesem Jahr zum zweiten Mal ihre Kräfte, um eine gemeinsame Ernteprognose zu erstellen.
Die definitive Schätzung mit Erhebungen bis zum 26.10.2020 weicht ein wenig von der Prognose von Anfang September ab. 46,6 Mill. hl Wein und Most sind von der Ernte 2020 zu erwarten, Ende August rechneten die Experten mit einem Umfang von 47,2 Mill. hl. Die diesjährige Menge fällt demnach um 2 Prozent geringer aus als 2019 (47,5 Mill. hl) und sie liegt unter dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre.
Verschiedene Faktoren lassen in weiten Teilen des Landes auf einen sehr guten bis ausgezeichneten Jahrgang hoffen. Nicht nur der Klimaverlauf und die Ertragsreduktion vieler DOCs tragen in diesem Jahr zur Qualität bei, sondern auch eine besondere Konzentration auf die Arbeiten im Weinberg. Die italienischen Winzer sind dem landesweiten Lockdown in ihre Weingärten entflohen und konnten der Rebpflege in den entscheidenen Frühlingsmonaten – und noch darüber hinaus wegen der eingeschränkten Reisemöglichkeiten – wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenken als in »normalen« Jahren. Die Beschäftigung im Weinberg definierten die Produzenten sogar als bestes Antidepressivum. VC
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