"Fred" hat vermutlich vor 6.500 Jahren gelebt (Foto: GWF)
"Fred" hat vermutlich vor 6.500 Jahren gelebt (Foto: GWF)

Skelettfund bei der GWF

Ein Skelett aus der Jungsteinzeit wurde bei den Vorbereitungen des Neubaus einer zentralen Kelterstation auf dem Areal der Winzergemeinschaft Franken eG (GWF) entdeckt. Das Grundstück in Repperndorf (Kitzingen) musste archäologisch untersucht werden, da es sich im Bereich bekannter Bodendenkmäler befindet. Zu erwarten waren demnach Siedlungsreste aus mehreren vorgeschichtlichen Epochen des 5. bis 4. Jahrtausends v. Chr. Tatsächlich tauchten über die gesamte Länge der künftigen Kelterstation archäologische Funde auf. Auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern wurden bis Anfang März 2019 insgesamt fast 50 archäologische Funde untersucht, die eine wiederholte Besiedlung belegen.

Während der Arbeiten fand man ein sogenanntes Hockergrab. Darin wurde das Skelett eines unter 30 jährigen Mannes entdeckt, der vor etwa 6.500 Jahren gelebt hat. Der Archäologe Dr. Scott Tucker gab dem vollständig erhaltenen Skelett den Namen „Fred“. Am 12. März wurde Fred geborgen und in einer Holzkiste abtransportiert. Genauere Untersuchungen finden in einem anthropologischen Institut in München statt. Der Fund gehört laut Denkmalamt dem Besitzer des Grundstücks. Was in Zukunft mit Fred passiert, liegt demnach in den Händen der GWF. Cornelius Lauter, Geschäftsführer der Genossenschaft, hat in Absprache des Denkmalamts vor, das Skelett in der zukünftigen Kelterhalle auszustellen:„Wir würden uns freuen wenn er nach den Untersuchungen wieder zu uns kommen würde“.

Zur Untersuchung der archäologischen Funde gehört auch deren vollständige Bergung, damit der Bau der Kelterstation wie geplant starten kann. „Die geplante Fertigstellung unserer neuen Kelterstation im Herbst 2020 wird durch die archäologischen Funde nicht beeinträchtigt“, so Andreas Oehm, Vorstandsvorsitzender der GWF. -jb-

ddw 08/24 vom 19. April 2024

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