Stephan Barth, seit 1992 Geschäftsführender Gesellschafter von BarthHaas, will sich etwas früher als geplant aus der operativen Verantwortung zurückziehen und wechselt zum 31. Juli von der Geschäftsführung in den Aufsichtsrat. Alleinige Geschäftsführerin wird seine Cousine Regine Barth.
Der 60-Jährige sei im Frühjahr dieses Jahres schwer an Covid-19 erkrankt und noch nicht vollständig genesen. „Ich werde wieder ganz gesund, während meiner Krankheit bin ich aber zu dem Schluss gekommen, einen Prozess zu beschleunigen, der in den nächsten Jahren sowieso stattgefunden hätte“, erklärt er die Entscheidung. Bislang führte Stephan Barth die BarthHaas Group zusammen mit seinem Bruder Alexander Barth (57) und seiner Cousine Regine Barth (50). Künftig soll Regine Barth die Märkte Europa und Asien verantworten und das operative Geschäft von der Spitze aus gemeinsam mit den Führungskräften der Geschäftsleitung führen.
Erstmalig in der 227-jährigen Firmengeschichte hat damit eine Frau die alleinige Geschäftsführung der BarthHaas GmbH & Co. KG (vormals Joh. Barth & Sohn GmbH & Co. KG) inne. Zeitgleich suche die BarthHaas eine Nachbesetzung für Stephan Barth, um die bewährte Doppelspitze in der Geschäftsführung zu erhalten. Alexander Barth steht weiterhin an der Spitze des amerikanischen Schwesterunternehmens John I. Haas, Washington D.C.
Stephan Barth will sich auch nach seinem Abschied aus der Geschäftsführung ins Unternehmen einbringen. Im Geschäftsjahr 2021/22 soll dazu ein Aufsichtsrat gegründet werden, der neben der gesetzlich vorgeschriebenen Aufsichts- und Kontrollfunktion das Unternehmen auch beratend begleitet. Mitglieder sollen anfangs Stephan Barth, Alexander Barth und zwei externe Aufsichtsräte sein. „In meiner neuen Rolle im Aufsichtsrat kann ich mich zukünftig strategisch und visionär einbringen, als Markenbotschafter agieren – wie bisher auch, allerdings ohne die operative Verantwortung“, erläutert Stephan Barth die Pläne. Zudem wolle er die nächste Generation an die Leitung des Familienunternehmens heranführen. Seine Kinder sowie die seines Bruders und seiner Cousine seien heute noch zu jung, um in naher Zukunft Führungsaufgaben wahrzunehmen. // chs