Laut einem Forschungsprojekts des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) reichen handelsübliches Spülmittel und Gläserspülgeräte, um Coronaviren effektiv von Glasoberflächen wie Trinkgläsern oder Geschirr in der Gastronomie zu entfernen.
In der Regel würden Infektionen mit Coronaviren über Tröpfchen und Aerosole direkt von Mensch zu Mensch weitergegeben. Auch wenn Schmierinfektionen nicht ausgeschlossen werden könnten, gebe es für die indirekte Übertragung des Virus durch kontaminierte Gegenstände und Oberflächen bislang keine belastbaren Belege.
Zwar zeigen die Ergebnisse, dass Coronaviren nach dem Trocknen auf Glas für Tage bis Wochen infektiös bleiben können, allerdings reagierten sie als behüllte Viren, deren Erbgut von einer Fettschicht umgeben ist, empfindlich auf fettlösende Substanzen wie Alkohole und Tenside, die als Fettlöser in Seifen und Geschirrspülmitteln enthalten sind. Die Untersuchungen des BfR zeigen demnach, dass die meisten handelsüblichen Spülmittel Coronaviren in Spülwasser mit einer Temperatur von 23 Grad Celsius innerhalb von 15 Sekunden ausreichend inaktivieren. Mit einem manuellen Gläserspülgerät könnten Coronaviren auch bei der Verwendung kalten Wassers effektiv von den Gläsern entfernt werden.
Die Ergebnisse der BfR-Studie zeige, dass sich sowohl beim Handspülen als auch bei der Nutzung manueller Gläserspülgeräte Coronaviren ausreichend von Trinkgläsern entfernen lassen. Voraussetzung sei die ordnungsgemäße Durchführung des Spülens, die unter anderem einen ausreichend häufigen Wasserwechsel, die Verwendung der vom Hersteller empfohlenen Spülmittelkonzentrationen und eine ausreichende manuelle Schmutzbeseitigung beinhalte.
Mit seiner Studie widerlegt das BfR Aussagen von Christian Drosten, Virologe an der Berliner Charité, der im März 2020 im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR Info gesagt hatte, dass er seit Jahren in Kneipen nur Flaschenbier, jedoch keines vom Fass bestelle. „Denn die Biergläser werden - das wissen wir alle - mal durchs Wasser gezogen, aber wie viel Spülmittel da noch drin ist, das möchte man gar nicht so genau hinterfragen. Über diesen Weg wird mit Sicherheit das Virus übertragen“, äußerte er sich damals. //chs