Keine Bedenken bei Gezapftem in der Gastro. Das BfR widerlegt Aussagen von Christian Drosten, der behauptet hatte, dass sich das Corona über Biergläser übertrage. (Foto: Ideenkoch - Adobe.Stock.com)
Keine Bedenken bei Gezapftem in der Gastro. Das BfR widerlegt Aussagen von Christian Drosten, der behauptet hatte, dass sich das Corona über Biergläser übertrage. (Foto: Ideenkoch - Adobe.Stock.com)

Corona: keine Ansteckung über Gläser in der Gastro

Laut einem Forschungsprojekts des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) reichen handelsübliches Spülmittel und Gläserspülgeräte, um Coronaviren effektiv von Glasoberflächen wie Trinkgläsern oder Geschirr in der Gastronomie zu entfernen.  

In der Regel würden Infektionen mit Coronaviren über Tröpfchen und Aerosole direkt von Mensch zu Mensch weitergegeben. Auch wenn Schmierinfektionen nicht ausgeschlossen werden könnten, gebe es für die indirekte Übertragung des Virus durch kontaminierte Gegenstände und Oberflächen bislang keine belastbaren Belege.

Zwar zeigen die Ergebnisse, dass Coronaviren nach dem Trocknen auf Glas für Tage bis Wochen infektiös bleiben können, allerdings reagierten sie als behüllte Viren, deren Erbgut von einer Fettschicht umgeben ist, empfindlich auf fettlösende Substanzen wie Alkohole und Tenside, die als Fettlöser in Seifen und Geschirrspülmitteln enthalten sind. Die Untersuchungen des BfR zeigen demnach, dass die meisten handelsüblichen Spülmittel Coronaviren in Spülwasser mit einer Temperatur von 23 Grad Celsius innerhalb von 15 Sekunden ausreichend inaktivieren. Mit einem manuellen Gläserspülgerät könnten Coronaviren auch bei der Verwendung kalten Wassers effektiv von den Gläsern entfernt werden.

Die Ergebnisse der BfR-Studie zeige, dass sich sowohl beim Handspülen als auch bei der Nutzung manueller Gläserspülgeräte Coronaviren ausreichend von Trinkgläsern entfernen lassen. Voraussetzung sei die ordnungsgemäße Durchführung des Spülens, die unter anderem einen ausreichend häufigen Wasserwechsel, die Verwendung der vom Hersteller empfohlenen Spülmittelkonzentrationen und eine ausreichende manuelle Schmutzbeseitigung beinhalte.

Mit seiner Studie widerlegt das BfR Aussagen von Christian Drosten, Virologe an der Berliner Charité, der im März 2020 im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR Info gesagt hatte, dass er seit Jahren in Kneipen nur Flaschenbier, jedoch keines vom Fass bestelle. „Denn die Biergläser werden - das wissen wir alle - mal durchs Wasser gezogen, aber wie viel Spülmittel da noch drin ist, das möchte man gar nicht so genau hinterfragen. Über diesen Weg wird mit Sicherheit das Virus übertragen“, äußerte er sich damals. //chs

Schlagworte

GZ 06/23

Themen der Ausgabe

Titelthema: Retail Media

Retail Media wird im Kommunikationsmix weiter stark an Bedeutung gewinnen. Darunter werden alle Arten von Werbe- und Marketing-Aktivitäten und -Botschaften verstanden, die sich der Flächen, Daten, Vertriebs- und Kommunikationskanäle von Handelsunternehmen bedienen. Für Händler und Hersteller ist das Potenzial groß. Experten zufolge ist das Potenzial der hierzulande noch jungen Kommunikations-Form enorm. Die Retail-Media-Umsätze sollen laut europäischem Dachverband für Onlinewerbung, IAB Europe, im Jahr 2026 auf 25,1 Milliarden Euro steigen.

Gastkommentar: Carsten Rasner

Carsten Rasner, Geschäftsführer, Bundesverband Digitale Wirtschaft e. V. (BVDW), ist der Meinung, dass Retail Media zu den innovativsten und vielversprechendsten Konzepten im Markt gehört. Der Grund: Die Digitalisierung
schreitet weiter voran und dort, wo sich die Konsumentinnen und Konsumenten aufhalten, liegt es nahe, auch Werbung zu zeigen. Retail Media, also Werbung, die von Online-Shops bis zum Point of Sale vermarktet wird, trifft zumeist auf Menschen in Shoppinglaune, die entsprechend empfänglich für Werbebotschaften sind.

Aktuelles Interview: Tim Fölting & Lothar Menge

Copa Systeme, Entwickler für branchenspezifische IT-Lösungen, wird seit Anfang 2023 von Tim Fölting und Ex-Kollex-Chef Lothar Menge geführt. Wie es zu dieser Konstellation kam und warum vor allem bei Beiden von Anfang an die Chemie stimmte, was aus Vater Bernhard Fölting wird und wo die beiden Digital-Profis großes Entwicklungspotenzial innerhalb der Branche sehen, erzählen sie uns im Interview.