Spirituosen haben sich 2015 am deutschen Markt relativ stabil behauptet. Der Pro-Kopf-Konsum blieb mit 5,4 Litern auf dem Niveau des Vorjahres. Das teilt der Spirituosenverband BSI in seiner Bilanz für das letzte Jahr mit. Laut vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes seien rund 691 Mio. 0,7 l-Flaschen angeboten worden. Zu verdanken sei das ausgeglichene Ergebnis unter anderem der konjunkturell positiven Entwicklung, so der BSI.
Im Lebensmittelhandel (inkl. Harddiscount), wo 75 Prozent der Spirituosen verkauft werden, sank indessen, laut IRI-Marktforschung, die Absatzmenge leicht um 1,2 Prozent auf 514 Mio. Flaschen. Das Umsatzvolumen betrug rund 4,0 Mrd. Euro. Dies entspricht weiterhin gut einem Viertel des Umsatzes aller alkoholischen Getränke in dieser Vertriebsschiene. Dabei entwickelten sich allerdings die verschiedenen Kategorien sehr unterschiedlich.
Rückläufig waren indessen laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr die Importe. Während die Einfuhren in den letzten zehn Jahren im Schnitt um fast 17 Prozent gestiegen waren, gingen sie 2015 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent auf rund 428 Mio. Flaschen zurück. Aktuell entfallen rund 39 Prozent des Marktangebots in Deutschland auf Importspirituosen. Auch die Exporte gingen etwas – um 1,5 Prozent – zurück, während sie innerhalb der letzten Dekade insgesamt um fast 45 Prozent zugenommen hatten. Insgesamt lag der Umsatz der Branche 2015 wie im Vorjahr bei rund 4,6 Mrd. Euro.
Angesichts eines laut einer aktuellen GfK-Studie weiterhin stabilen Konsumklimas mit leichten Gewinnen bei Konjunkturentwicklung und Anschaffungsneigung sieht der Verband auch gute Chancen für den Spirituosenmarkt. Einige Gattungen hätten 2015 ein stabiles Wachstum präsentiert, dies werde sich 2016 entsprechend fortsetzen, blickt BSI-Präsident Christof Queisser optimistisch in die nähere Zukunft.