Corona hat der Weinbranche zu einem unverhofften Digitalisierungs-Schub verholfen. Viele Weingüter und Händler haben das Thema Onlineshop in Angriff genommen, um auch diesem – kontaktlosen – Verkaufskanal mehr Beachtung zu schenken.
Doch kein Versandhandel ohne – Versand. Und der kann aufwendig werden. Das Start-Up Paralo aus Trier will hier Abhilfe schaffen. Die zwei Gründer Raphael Leukel und Paul Wolf haben eine Software programmiert, die die Echtzeit-Synchronisation von Webshop und Lager ermöglicht. Auf Knopfdruck wird das Label erstellt und kann zur Sendungsverfolgung gescannt werden. Das System soll zudem eine hohe Packsicherheit liefern, und vor allem menschlich verursachte Packfehler minimieren.
Die Software kann individuell an bestehende Systeme angeknüpft werden. Interessant sei das Angebot ab einer Versandmenge von etwa 50–100 Paketen je Monat, so Leukel gegenüber WEINWIRTSCHAFT. »Schon im kleinen Stil können wir Lösungen anbieten, etwa mit nur einem Scanner und einem Drucker.« Kostenpunkt hierfür: etwa 3.000 Euro. Wer mehr will kann sich ganze Logistiklösungen für 15.000 Euro maßschneidern lassen.
Oder sein Versandgeschäft komplett abgeben: Mit »Droplion« haben die beiden gleich einen Logistik-Dienstleister mit aufgebaut, mit eigener Lagerfläche bei Trier für etwa 120 Palettenplätze. Von hier aus versendet Paralo bereits Waren etwa für Modeunternehmen. Auch das Retourenmanagement, etwa bei kaputten Flaschen werde komplett übernommen.
Der Nachhaltigkeits-Aspekt soll ebenfalls berücksichtigt werden. So gebe es eine Kooperation mit dem deutsch-französischen Start-Up LivingPackets. Das Unternehmen hat eine digitale Versandbox entwickelt – eingängig »The Box« genannt, die mehrmals verwendet werden kann und den Versandvorgang genaustens aufzeichnet – inklusive Ortung, Temperatur und Erschütterungen. Das Angebot ist für Kunden optional nutzbar. aw
