Württembergs Genossen stärker als der Markt

In Württemberg konnten sehr gesunde Trauben geerntet werden (Foto: Andreas Weise/BWGV)
Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) schätzt, dass die 41 württembergischen WGs 79 Mill. Liter Most im Jahr 2015 ernten. Damit erwarten die Weingärtnergenossenschaften einen Ertrag von 105 hl/ha, 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Rechnet man den genossenschaftlich bewirtschafteten Teil von knapp 70 Prozent auf die gesamte Anbaufläche um, ergibt sich für Württemberg eine Erntemenge von rund 110 Mill. Liter. 
 
"Unsere württembergischen Weingärtner werden eine hervorragende Qualität in die Gläser bringen. Auf den Weinjahrgang 2015 können wir uns alle sehr freuen", sagte Dr. Roman Glaser, Präsident des BWGV, auf der Herbstpressekonferenz des Verbands. Durchschnittliche Mostgewichte von 90 °Oe für Riesling, 88 °Oe für Schwarzriesling, 76 °Oe für Trollinger und 90 °Oe für Lemberger belegen die gute Reifeentwicklung der Trauben. 
 
Als größte Herausforderung der Ernte erweist sich nach Aussagen des BWGV, dass die Reifezeitpunkte der einzelnen Rebsorten enger zusammenrücken und die Erntedauer deswegen abnehme. Vor allem Riesling rücke in der Reife in den letzten Jahren immer weiter nach vorne.
 
Nicht nur mit dem aktuellen Jahrgang 2015 können die Weingärtner zufrieden sein, auch in der Vermarktung behaupten sich die WGs. Zwar sei ihr Absatz im ersten Halbjahr 2015 um 0,8 Prozent auf 33,1 Mill. Liter Wein und Sekt zurückgegangen, der Umsatz stieg jedoch um 0,1 Prozent auf 100,5 Mill. Euro. Ein ähnliches Bild zeigt sich für das Jahr 2014. Der Absatz ging um 0,6 Prozent auf 69 Mill. Liter zurück, der Umsatz kletterte um 0,6 Prozent auf 218,1 Mill. Euro. 
 
Da der deutsche Weinabsatz im ersten Halbjahr 2015 um 1,2 Prozent und der Umsatz um 1,0 Prozent zurückgingen, konnte Württemberg seinen Marktanteil unter den deutschen Anbaugebieten beim Absatz von 10 auf 11 Prozent und beim Umsatz von 10 auf 12 Prozent ausbauen. 2014 erzielten die Württemberger einen Durchschnittserlös von 3,16 Euro je Liter Wein und Sekt (+0,03 €). Auch im ersten Halbjahr lag der Durchschnittserlös mit 3,04 Euro/Liter 3 Cent höher als im Vorjahreszeitraum. cg

Ausgabe 9/2024

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