Württemberg: Steillagen bedroht

Für den Weinbauverband Württemberg (WVW) sind Steillagen, Pflanzrechte und Preispolitik 2014 die wichtigsten Themen.

(cg) Auf der Jahrespressekonferenz in Lauffen äußerte sich WVW-Präsident Hermann Hohl zur Neuordnung der Pflanzrechte. Fest steht,dass bisherige Pflanzrechte in das neue Autorisierungssystem überführt werden. Ebenfalls klar ist, dass ab 2016 die jährliche Ausweitung auf 0,5 Prozent der derzeitigen Rebfläche, ca. 50 Hektar, gedeckelt ist.

Doch aus Brüssel fehlen noch viele Vorgaben. Details können daher derzeit nur umrissen werden. In einer Klausur am 20.2. will der WVW Kriterien für die Bewertung von Anträgen auf neue Flächen festlegen. Hohl will dabei keinen Flickenteppich sondern zusammenhängende Weinlandschaften.

Gastgeber Ulrich Maille, Vorstandsvorsitzender der Lauffener Weingärtner, war skeptischer als Hohl, was die Ausweitung angeht. Da Weinbau mit anderer landwirtschaftlicher Nutzung konkurriere, müsse er sich zunächst als profitabler erweisen, bevor es zu Neupflanzungen komme.

Einig waren sich Hohl und Maille bei der Bewertung der Situation der terrassierten Steillagen. »Es ist nicht mehr vor sondern nach 12«, erklärte Hohl. Große Flächen an terrassierter Steillage seien bereits verschwunden. Die Politik sei gefordert, gebe aber nur Lippenbekenntnisse.

»Der Aufwand in Steillagen ist viermal höher als in Flachlagen«, erläuterte Maille, der erwartet, dass die Mitglieder der Lauffener WG viele ihrer 110 Hektar terrassierter Steillagen aufgeben, wenn ihnen nicht bald eine politische Lösung angeboten werde. Für Hohl ist es eine gesellschaftspolitische Frage, ob Steillagen erhalten werden. Er erinnerte auch an die Bedeutung der Steillage für Tourismus und nachgelagerte Wirtschaftszweige.

Hohl nannte es weiterhin ein wichtiges Ziel, eine generelle Erhöhung der Weinpreise zu erzielen, da der Anstieg der Kosten auf Erzeugerseite in den letzten Jahren fast gar keinen Widerhall in den Preisen fand. Gerade angesichts der kleinen Ernte 2013 mit 975.000 Hektolitern (-14,4% ggü. 2012) sei die Lage bei Württembergs Erzeugern angespannt. Der normale Jahrgang 2012 sorgte so nur für eine kurze Erholung nach zuvor drei knappen bis kleinen Ernten.

Ausgabe 9/2024

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