Die Zahlen der Qualitätsweinprüfung geben Aufschluss über die verkaufte Menge deutschen Weins (Foto: Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz)
Die Zahlen der Qualitätsweinprüfung geben Aufschluss über die verkaufte Menge deutschen Weins (Foto: Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz)

Qualitätsweinprüfung Zeichen für Aufschwung

Die Jahresstatistiken der Landwirtschaftskammer zur Qualitätsweinprüfung sind auf Basis der angestellten Flaschenweinmengen ein guter Indikator für die Absatzentwicklung von Wein in Deutschland: Was abgefüllt wird, geht in der Regel zeitnah in den Verkauf. 

Den Zahlen zufolge wurden 2017 erstmals seit 2010 wieder etwas mehr als 5 Mill. Hektoliter Wein zur Qualitätsweinprüfung angestellt. Mit mehr als zwei Drittel verfügen die sechs rheinlandpfälzischen Weinbaugebiete über den größten Anteil an der deutschen Weinproduktion. Dem entspricht ihr Anteil an der Vermarktungsmenge.

Der Anteil der vom Weinhandel und vor allem von den Weinkellereien angestellten Weine lag mit einem Zuwachs von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr in 2017 bei knapp 3 Mill. Hektolitern oder 59,9 Prozent.  Die von den rheinland-pfälzischen Weingütern zur Prüfung angestellten Weine summierten sich auf 1,37 Mill. Hektoliter, was einem Rückgang von –2,9 Prozent entspricht. Der Marktanteil der Weingüter geht auf 27,4 Prozent zurück. Winzergenossenschaften und Erzeugergemeinschaften in Rheinland-Pfalz vermarkteten 0,63 Mill. Hektoliter, was einem Zuwachs von 1,6 Prozent  und einem Marktanteil von 12,6 Prozent entspricht. 

Rheinhessen mit 2,15 Mill. Hektolitern und die Pfalz mit 1,88 Mill. Hektolitern steuern die größten Mengen von den sechs rheinland-pfälzischen Weinbaugebieten bei. Zusammen halten beide Gebiete einen Anteil von über 80 Prozent an den insgesamt angestellten Prüfmengen. Die im Anbaugebiet Mosel angestellte Weinmenge ging leicht zurück und summierte sich auf 66 Mill. Liter. 

Mit 45,9 Prozent bleibt die Geschmacksrichtung trocken am beliebtesten. Immerhin knapp 30 Prozent der Weine in Rheinland-Pfalz werden in der Geschmacksrichtung lieblich zur Prüfung angestellt und dann auch so verkauft. Wichtigste Rebsorte bleibt der Riesling mit 1,25 Mill. Hektolitern und einem Anteil von 25,1 Prozent, vor Weinen der Sorte Dornfelder mit 17,7 Prozent. Müller-Thurgau kommt auf knapp 10 Prozent Marktanteil. Nur noch eine geringe Bedeutung besitzen die Sonderkategorien Classic und Hochgewächs auf die zusammen nur noch rund 1,5 Prozent der geprüften Weinmengen entfielen. 

Auch die als Liebfraumilch angestellte Flaschenweinmenge reduzierte sich um 2 Prozent auf magere 15 Mill. Liter Wein, wovon mit knapp 12 Mill. Litern der Löwenanteil auf Weine aus dem Anbaugebiet Rheinhessen entfielen. Die gestartete Wiederbelebung der Kategorie Liebfrau(en)milch macht sich an der Nahe mit einem Zuwachs von 8,8 Prozent gegenüber 2016 auf immerhin 1,5 Mill. Litern und im Anbaugebiet Pfalz mit einer überproportionalen Steigerung um 41,5 Prozent auf über 1,8 Mill. Litern bemerkbar. hp

Ausgabe 9/2024

Themen der Ausgabe

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