Die Entwicklung der Exportzahlen 2018 bereitet Ernesto Abbona nur wenig Freude
Die Entwicklung der Exportzahlen 2018 bereitet Ernesto Abbona nur wenig Freude

Italiens Exportvolumen sinkt

Die Produzentenvereinigung Unione Italiana Vini UIV hat die Exportzahlen des 1. Quartals 2018 analysiert und schlägt Alarm. Der Exportwert stieg mit 4,5 Prozent langsamer als 2017, und die Menge sackte um 9 Prozent ab.

»Der starke Preisanstieg aufgrund der ertragsschwachen Ernte 2017 sowie die Verspätung der Auszahlungen für die Absatzförderung in Drittländern verlangsamten das Wertwachstum. Der Einbruch der Exportmenge schwächt auf besorgniserregende Weise unsere Positionierung auf den internationalen Märkten. Selbst die Schaumweine, unser Zugpferd, haben im Vergleich zu den Steigerungen der Vorjahre nachgelassen und kommen nur auf ein bescheidenes Wachstum. Sie schaffen es nicht mehr, die verlängerte Stagnation der Stillweine aufzufangen«, sorgt sich Ernesto
Abbona, Präsident der UIV.

Während 2017 in den ersten drei Monaten des Jahres 4,9 Mill. Hektoliter ausgeführt wurden, fanden 2018 nur noch rund 4,5 Mill. Hektoliter Wein Abnehmer im Ausland. Hauptfaktor ist ein Absatzeinbruch von 32,6 Prozent bei den Weinen ohne Herkunftsangaben. Der Produktengpass bei den ehemaligen Tafelweinen hatte zu Teuerungen geführt, die der Markt abgestraft hat. Für roten Fasswein mußten beispielsweise bis zu 80 Cent gezahlt werden.

Die Schaumweine verbuchten ein moderates Absatzplus von 2,8 Prozent gegenüber einem Wertzuwachs von immerhin 14,6 Prozent, der das Gesamtergebnis jedoch weniger schönte als gehofft. Im prickelnden Segment generierten die USA ein Mengenplus von 14,3 Prozent und einen Wertzuwachs von 18,6 Prozent. In Belgien wurden gar 64,4 Prozent mehr
Korken geköpft, wofür 69,9 Prozent mehr bezahlt wurde.

Auf dem deutschen Markt bewegte sich ungewöhnlich viel, aber zu den üblichen Knieperkonditionen: Dem stattlichen Mengenplus von 34,3 Prozent steht ein Wertgewinn von schlappen 10,8 Prozent gegenüber.

Auf dem Sektmarkt mit den größten Zuwachsraten der vergangenen Jahre macht sich der Brexit zunehmend bemerkbar. In Großbritannien fiel der Absatz um 6,1 Prozent, der Umsatz stieg um zarte 2 Prozent. Berücksichtigt man den gesamten Weinxport nach Großbritannien fällt das Szenario noch düsterer aus: Minus 11,7 Prozent Menge, Minus 5,9 Prozent Wert.

Deutschland importierte im ersten Quartal insgesamt 15,3 Prozent weniger Wein und zwar in erster Linie im offenen Bereich, hält jedoch seinen Exportwert von rund 230 Mill. Euro (+1,6%), wovon 172 Mill. auf abgefüllte Stillweine fallen, 21 auf Schaumwein und die restlichen 37 auf Fassweine. vc

Ausgabe 9/2024

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