Der Business Report liefert der ProWein beste Gründe für ihre Messe-Kooperation mit der FHC in Shanghai
Der Business Report liefert der ProWein beste Gründe für ihre Messe-Kooperation mit der FHC in Shanghai

Hoffnungsträger China

Im Auftrag der ProWein hat die Hochschule Geisenheim zum zweiten Mal mehr als 2.300 Experten der Weinbranche aus 46 Ländern zu internationalen Weinmärkten, Vermarktungstrends, der Entwicklung des Onlineabsatzes von Wein sowie der wirtschaftlichen Lage befragt. 

Als ein zentrales Ergebnis der Studie kristallisierte sich heraus, dass China von den Weinprofis als der weltweit attraktivste Exportmarkt für Wein eingeschätzt wird. Es folgen Japan, Hongkong, Skandinavien, USA und Kanada. Diese Rangliste der attraktivsten Exportmärkte hat sich binnen eines Jahres stark verschoben. Bei der Befragung im vergangenen Jahr war China nicht in den Top 7 zu finden, heute ist das bevölkerungsstärkste Land der Erde auf Rang 1 der derzeit und zukünftig  attraktivsten Weinmärkte der Welt. 

Deutlich verschlechtert hat sich die Attraktivität des britischen Weinmarktes. Die Gründe dafür sind vielseitig und reichen von einer steigenden Alkoholsteuer bis hin zu Unsicherheiten bezüglich der Auswirkungen des Brexits. Nach Großbritannien sind die traditionellen Weinmärkte Frankreich und Italien die Länder, für die nur eine sehr geringe Verbesserung der Attraktivität erwartet wird. 

Neben künftigen Exportdestinationen wurden die Weinexperten zur Bedeutung des Internets für den Weineinkauf befragt.  Dabei zeigte sich, dass die Potenziale des Onlinehandels bisher sehr unterschiedlich ausgeschöpft werden: Der Anteil der Produzenten und Händler, die einen eigenen Onlineshop für Wein betrieben, ist mit 38 bzw. 40 Prozent ähnlich hoch. 

Der Verkaufsanteil, der über diesen Onlineshop erlöst wird, unterscheidet sich jedoch erheblich. Im Durchschnitt verkaufen die Weinfachhändler mehr als ein Viertel online (28%), während der Onlineshop der Produzenten nur 5 Prozent des Umsatzes ausmacht. Die Gründe liegen in den Stärken der Einzelhändler, wie der höheren Angebotsbreite an Wein, ihrer Spezialisierung auf die Bedürfnisse der Endverbraucher sowie der gekonnten Anwendung des Onlinemarketings. Demgegenüber nutzt jeder fünfte Produzent Onlineportale wie Amazon, Vicampo, etc., um den Endverbraucher besser zu erreichen. Ein weiterer Zuwachs im Onlinehandel wird von allen Marktteilnehmern erwartet. 

Ein wenig scheint es, als hätte die ProWein den Ergebnissen vorgegriffen, denn, am 15. November 2018 ging die dreitägige ProWine China in Shanghai zu Ende. Die ProWein berichtet von einem großen Erfolg mit 750 Ausstellern aus 39 Ländern und einem Flächenzuwachs von 20 Prozent. Die Besucherzahlen kletterten sogar um ein Drittel gegenüber 2017 auf 18.936 Wein- und Spirituosenprofis.

Alle Ergebnisse der Befragung lassen sich unter https://bit.ly/2OBb7gd nachlesen. In Ausgabe 24 der WEINWIRTSCHAFT beleuchten wir Auszüge der Studie außerdem in unserer Rubrik Analytics. red

Ausgabe 8/2024

Themen der Ausgabe

Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.