Die Investitionen in den Schatzkeller zahlen sich durch höhere Umsätze in Direktverkauf aus
Die Investitionen in den Schatzkeller zahlen sich durch höhere Umsätze in Direktverkauf aus

Heilbronn vor Umfirmierung

Der Vorstand der 1.420 Hektar großen Genossenschaftskellerei Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg will künftig nur noch Vorstand der Genossenschaftskellerei Heilbronn sein. Zumindest machte Vorstandsvorsitzender Justin Kircher den Mitgliedern auf der Hauptversammlung den Vorschlag, die Genossenschaft entsprechend umzubenennen. Zunächst wolle man die Stimmung der Mitglieder abfragen, bevor man sie darüber abstimmen ließe, erklärte Kircher auf einer Pressekonferenz. 

Kircher rechnet jedoch trotz der benötigten mindestens 75 Prozent Zustimmung mit wenig Problemen – nicht zuletzt weil deutlich weniger als 100 der 1.340 Mitglieder aus Erlenbach und Weinsberg kämen und auch deren Vertreter im Aufsichtsrat Zustimmung signalisiert hätten. Sollte das Stimmungsbild den Erwartungen entsprechen, könne bereits die Herbstversammlung 2018 zu einer außerordentlichen Versammlung umfunktioniert werden, um dort die Namensänderung zur Abstimmung zu bringen. 

Die Zahlen, die Kircher und der geschäftsführende Vorstand Karl Seiter auf der Generalversammlung präsentierten, sind jedoch nicht ganz so erfreulich. »Das Geschäftsjahr 2017 ist sehr deutlich vom Frost geprägt«, so Seiter. Insgesamt hat die Genossenschaftskellerei 32 Prozent weniger als 2016 geerntet. So sei auch die Herbstlieferung an die WZG um 1,2 Mill. Liter kleiner ausgefallen, was sich bereits 2017 im Umsatz bemerkbar macht. Dieser ist um 5,7 Prozent auf 27,3 Mill. Euro zurückgegangen. Nahezu stabil geblieben ist dagegen der eigene Absatz von 8,97 Mill. Liter (–0,8%).

Unabhängig vom Frost sehen die Heilbronner 2017 als ein Jahr des Umbruchs. Nach zahlreichen Fusionen in der Vergangenheit sei der jetzt final abgerechnete Jahrgang 2014 der erste der für Mitglieder gleich abgerechnet werden. Im Schnitt hätten die Mitglieder für den Jahrgang 2014 ein Traubengeld von mehr als 13.000 Euro/ha brutto erhalten. Und nach den hohen Investitionen der letzten Jahre seien diese 2017 stark zurückgefahren worden.

Auch in den nächsten Jahren erwartet der Vorstand keine so großen Investitionen wie in den letzten vier Jahren, in denen man rund 10 Mill. Euro in die Hand genommen habe. 
Wichtig für die Zukunft sei es, das Image zu pflegen und zu steigern. Dafür seien Veranstaltungen und die Sonntagsöffnung wichtige Fördermaßnahmen. »Wir wollen uns ganz stark als Kooperationspartner der Bundesgartenschau 2019 einbringen«, will Karl Seiter die sich im nächsten Jahr in Heilbronn bietende Chance ergreifen. Bereits heute würden 16 Prozent des Umsatzes im Direktverkauf erzielt. cg

Ausgabe 9/2024

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