Das Consorzio Vini di Romagna will für die Weinindustrie in der norditalienischen Romagna das Ruder herumreißen. "Die Identität der Romagna wird nicht wahrgenommen", beklagen Marktteilnehmer den aktuellen Stand der Dinge.
Mit Blick auf Weine aus der Region fällt den meisten Konsumenten und Branchenkennern Lambrusco ein, der allerdings in der Doppelregion Emilia-Romagna hauptsächlich in der Emilia um Modena, Parma und Reggio Emilia herum und nicht in der Romagna hergestellt wird. Allgegenwärtig in der Romagna ist hingegen die Rebsorte Sangiovese. Und genau da liegt die Krux, da Sangiovese als Rebsorte bei Weitem nicht den gleichen Stand wie ein Sangiovese mit Herkunftsbezeichnung, z.B. Chianti hat.
Die Doppelregion Emilia-Romagna hat in der Vergangenheit tüchtig Gebrauch von den EU-subventionierten Rodungsprämien gemacht und sich von 2008 bis 2011 um knapp 8.000 Hektar verkleinert. Dass Winzer aus der Romagna die Rodung mittlerweile unter Umständen bereuen könnten, zeigt der Andrang auf neue Rebflächen, die gemäß EU-Agrarreform von 2015 bestockbar sind. Den italienischen Genehmigungsbehörden liegen für die Emilia-Romagna Anfragen von über 4.500 Hektar bei gerade einmal 514 verfügbaren Hektar vor.
Das Konsortium hat es sich nun zur Aufgabe gemacht den Mitgliedern in der Außendarstellung unter die Arme zu greifen und im Ausland, besonders in Deutschland, passende Distributeure zu finden. Weg von der Funktion als Marketing- und Kommunikationsagentur, hin zu einer Vertriebsstruktur, hier sieht das Konsortium Chancen. Allerdings ist die Frage nach dem "Wie" noch nicht abschließend geklärt. Verschiedene Optionen, wie z.B. die Konzentration auf Distributeure oder die Eröffnung eigener Auslandsvertretungen werden derzeit überlegt. AC
