Rebzeilen im D.O. Rueda (Foto: WEINWIRTSCHAFT)
Rebzeilen im D.O. Rueda (Foto: WEINWIRTSCHAFT)

Anhaltender Ärger in Rueda

Nach erheblichen inhaltlichen und personellen Querelen hat die Junta von Castilla y León jetzt verfügt, dass der 2013 gewählte Präsident der D.O. Rueda, Pablo de Villar, zurücktreten und im Plenum des Consejo neu gewählt werden muss. Außerdem muss der langjährige, aber entlassene Sekretär des Consejo wieder in ein Arbeitsverhältnis übernommen werden, obwohl mittlerweile mit Santiago Mora ein neuer Sekretär eingestellt ist. 
 
Hintergrund der Affaire sind neben bereits länger bestehenden Auseinandersetzungen zwischen dem früheren Sekretär und dem Technischen Direktor der D.O. vor allem der Umgang mit dem unbestritten schwierigen, aber sehr ertragreichen Jahrgang 2013 mit erheblichen Gesundheitsproblemen nach Regenfällen. In einem umfangreichen Schreiben des technischen Direktors von Marqués de Riscal, Hurtado de Amézaga, war im vergangenen Sommer die mindere Qualität vieler 2013er Rueda-Weine beklagt worden. Durch die Entlassung des damaligen Sekretärs sowie dreier kritischer Mitglieder des offiziellen Verkostungsgremiums habe der Präsident darauf hingewirkt, diese schwachen Weine als D.O. Rueda in Verkehr bringen zu können. Das Schreiben Hurtados wurde gleichzeitig in die Presse lanciert und eifrig diskutiert. Pablo de Villar bestreitet die Vorwürfe und führt für die Entlassungen interne Gründe an. 
 
 
Nach großen Verkaufserfolgen für Verdejo-Weine wurde die Anbaufläche der D.O. Rueda seit 1998 von 6.000 Hektar auf über 13.000 Hektar mehr als verdoppelt. Auch die erheblichen Neuanpflanzungen werden zeitweilig kritisch beurteilt, nicht zuletzt weil Flächen mit schweren Böden hinzukamen und niedrige Traubenpreise die Winzer zu hohen Flächenerträgen zwingen. Allgemein unbestritten ist immerhin die Integrität des neues Sekretärs Santiago Mora sowie die gute Qualität des neuen Jahrgangs 2014.  MA

Ausgabe 9/2024

Themen der Ausgabe

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Wo wird Wein in Zukunft wachsen – und wo nicht?

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