Die Affentaler Winzer eG. und die Baden-Badener WG. loten die Möglichkeiten einer Fusion aus. Die Geschäftsführer Thomas Goth (Baden-Baden) und Dr. Ralf Schäfer (Affentaler) betonten in einem gemeinsamen Gespräch mit WEINWIRTSCHAFT, dass man sich zwar gut verstehe, die Gespräche aber dennoch völlig ergebnisoffen geführt würden.
Bereits heute kooperieren die nur ca. 5km voneinander entfernten Genossenschaften auf verschiedenen Ebenen. In den letzten Jahren haben beide gemeinsam in eine neue Abfüllanlage investiert, über die die Weine beider Genossenschaften gefüllt werden. Auch in der Logistik und in der IT arbeiten die zwei Genossenschaften zusammen. Zudem besteht eine Partnerschaft in der nationalen Vertriebskoordination Weinland Baden. Regional läuft der Vertrieb getrennt. Hier steht auch bereits ein Eckpfeiler der Fusion fest. Die Sortimente beider Häuser sollen erhalten bleiben, ebenso die lokalen Annahmestationen. Synergien einer Fusion werden daher vor allem in der Verwaltung gesehen. Doch auch der Ausbau der Weine könnte bei den Affentaler Winzern konzentriert werden. "Das wäre bei zwei rechtlich getrennten Betrieben viel zu aufwendig und kompliziert", beschreibt Schäfer die Grenzen der Kooperationsmöglichkeiten ohne Fusion.
Überstürzen wollen beide Betriebe nichts. "Wir werden Schritt für Schritt klären, was sinnvoll ist", so Schäfer. Da bei beiden Betrieben Bilanzstichtag 30.6. ist und Fusionen bei Genossenschaften binnen eines halben Jahres rückwirkend zum Bilanzstichtag erfolgen, wäre ein Termin für die Fusion in der zweiten Jahreshälfte möglich. Goth betont jedoch, dass man der Entscheidung der Mitglieder nicht vorgreifen wolle. "Es war uns wichtig, unsere Mitglieder zu informieren, dass wir miteinander reden, damit sie nicht überrascht werden." cg
